„Dieses Bild fällt bestenfalls in die Kategorie Schnappschuss!“ „Das ist doch nur ein Handyfoto!“ „Was ist denn an dem Bild bitte schön?“ Diese Sätze (und viele weitere ähnliche) liest man sehr oft in Facebookgruppen. Oft werden (nicht nur in Fotogruppen) Bilder gepostet, die man selbst bei wohlwollenster Betrachtung einfach nur als schlecht befinden kann. Aber was genau ist eigentlich ein schlechtes Bild und wie kannst du lernen, keine schlechten Bilder mehr zu machen? Dazu möchte ich heute einmal ein paar Gedanken mit dir teilen.


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Gute Fotos nur mit einer richtigen Kamera?

Viele Leute vertreten noch immer die Meinung, dass man gute Bilder nur mit einer „richtigen“ Kamera, also einer DSLR oder DSLM (Spiegelrefelex- oder spiegellose) Kamera machen kann. Wenn dir diese Begriffe noch nichts sagen, dann schau am besten in meinen Beitrag „Fotoausrüstung für Einsteiger günstig kaufen – dein Einstieg in die Fotografie„. Dort erkläre ich dir ein wenig die Unterschiede. Aber nun zurück zum Thema.

Heutige Handys haben mittlerweile auch sehr gute Kameras. Aber: Es ist wie mit Autos. Du wirst selten ein Auto finden, das bequem ist, für die Rennstrecke gemacht und mit dem du auch noch im Gelände fahren kannst. Genau so sehe ich es mit den Handys. Sie können von allem etwas, aber haben auch ihre Grenzen. Sie sind sozusagen Straßen-SUVs, die zwar schnell sind, super bequem und mit denen man auch mal ein Schlagloch ausbügeln kann, aber sie können doch meistens nichts wirklich perfekt. Was nicht bedeutet, dass du mit dem Handy keine anständigen Bilder machen kannst, ganz im Gegenteil!

Um die Frage ob „richtige“ Kamera oder Handy nun abschließend zu beurteilen, muss man ja sowieso erst mal definieren, was man unter einem schlechten Bild versteht:

Merkmale schlechter Bilder

Wieso werden nun also so viele Bilder in Facebookgruppen niedergemeacht? Ich behaupte, es liegt in 95% der Fälle an der mangelhaften bis absolut ungenügenden Umsetzung des Motivs.

Ein gutes Bild transportiert immer auch Emotionen. Bewunderung, Neid, Ruhe, Aufregung, Trauer, Liebe, alles was dir einfällt. Für den Fotografen hat jedes Bild eine Bedeutung. Er sieht etwas, was er im Bild festhalten will, um es mit anderen zu teilen. Leider gelingt das Amateuren oftmals nicht. Und zwar aus folgenden Gründen:

Der Fotograf sieht etwas und hält einfach drauf. Abdrücken, fertig. Aber entstehen so gute Bilder? Bei einem Profi oder weit fortgeschrittenen Hobbyfotografen wahrscheinlich schon, bei einem Anfänger vermutlich meistens nicht. Und das hat den Grund, weil sich die meisten Hobbyknipser, wie sie spöttisch oftmals genannt werden, keine Gedanken machen. Sie machen sich keine Gedanken über das Hauptmotiv ihres Bildes. Über den Aufbau, weil sie die einfachsten Bildgestaltungsregeln nicht kennen.

Dass Thema ist auch so komplex, dass ich es in diesem Beitrag zunächst nur grob umreißen will. Wenn du mehr wissen möchteest, dann solltest du meinen Blog abonnieren, damit du keine zukünftigen Beiträge mehr verpasst!

Im Folgenden zeige ich dir nun einige Merkmale schlechter Bilder.

Merkmal 1: Kein Hauptmotiv

Wie erwähnt, fehlt es oftmals an einem klar erkennbaren Hauptmotiv. Nimm zum Beispiel das Bild mit dem Farn. Hättest du den Farn als Hauptmotiv erkannt? Nein? Ich auch nicht. Normalerweise lösche ich solche Bilder schnell wieder. Das ist aber ein gutes Beispiel für ein Bild, das oft gepostet wird. Hättest du es als gut klassifiziert?

Auf dem folgenden Bild jedoch ist ein Farn so in Szene gesetzt, dass man ihn eindeutig als Hauptmotiv erkennen kann. Welches der beiden Bilder gefällt dir besser und warum?

Du hast nun gesehen, wie ein klar erkennbares Hauptmotiv das Foto verändern kann. Wenn du selber losziehst um zu fotografieren, mache dir immer Gedanken darüber, worauf du deinen Fokus legst.

Hier kommen Hobbyfotografen, die nur mit dem Handy fotografieren und sich nicht mit Fotografie-Apps befassen übrigens schon oft an ihre Grenze. Handys fotografieren im Automatikmodus nämlich oft so, dass alles scharf gestellt wird. Tipp: Versuche mal den Portrait-Modus! Damit gelingt es dir, einzelne Motive schöner hervorzuheben.

Merkmal 2: Total unscharf

Oft, wirklich sehr oft, werden Bilder gepostet, die total unscharf sind. Warum? Warum macht man das? Das verstehe ich leider selber nicht. Verschwommene Nachthimmel scheinen besonders beliebt zu sein. „Ich fand den Himmel so schön und wollte ihn euch zeigen“. Äh, danke, aber man erkennt nichts von der vermeintlichen Schönheit.

 

Alles unscharf - Beispiel für ein schlechtes Bild

Deshalb, achtet bitte darauf, dass eure Bilder scharf sind! Stative gibt es übrigens auf für’s Handy. Zumindest abstellen und die korrekte Belichtungszeit einstellen sollte man. Das Bild muss nicht unbedingt knackscharf werden, aber unscharfe Schnappschüsse sind absolut unnötig. Klar, sie transportieren auch Emotionen, meistens Verwunderung oder Verärgerung. Aber wollt ihr das?

Übrigens kann man bewusst mit Unschärfe spielen. Vor allem im Wald sind verwischte Bäume ein beliebtes Motiv. Dazu wird eine etwas längere Belichtungszeit (zum Beispiel eine halbe Sekunde oder länger) eingestellt und die Kamera von unten nach oben bewegt. Probier es doch gerne einmal aus!

Auch bei der Portrait- oder Tierfotografie kann man einige Fehler machen. Stelle immer auf die Augen scharf. Und nicht auf die Ohren! Das sieht nur komisch aus. Will sagen, auch Bilder, die nicht total unscharf sind können schlecht sein. Nämlich dann, wenn der Schärfepunkt falsch gewählt wird.

Absichtliche Unschärfe führt zu einem gemäldeähnlichen effekt
Die Schärfe wurde hier falsch gesetzt - gutes Beispiel für einschlechtes Bild!

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Merkmal 3: Über- oder Unterbelichtet

Nicht immer gelingt eine perfekte Belichtung. Oft hat man sowohl helle als auch dunkle Bereiche im Foto, die natürlich mit den gleichen Parametern belichtet werden. Dadurch sind oft einige Stellen im Foto zu hell, andere zu dunkel. Das kann passieren und man kann es mit einer kurzen Bearbeitung sowohl am Handy als auch am PC schnell ausbügeln.

Wenn du aber ein Foto veröffentlichst, das total über- oder unterbelichtet ist, dann machst du damit niemandem eine Freude. Das folgende Bild ist größtenteils unterbelichtet. Die Bäume sind viel zu dunkel. Das Problem ist, dass es oft schwieriger ist, dunkle Bilder aufzuhellen. Ihnen fehlen oft die Detailinformationen. Versucht man hier die Belichtung anzuheben, bekommt man ein sehr starkes Bildrauschen.

Unter dem Vergleich unterbelichtet und aufgehellt findest du einen Ausschnitt, der dir das Bildrauschen zeigt. Wie du siehst, sind hier kaum ausreichend Bildinformationen vorhanden, um ein gutes und scharfes Bild hinzubekommen.

Before After

Einfacher ist es, wenn dein Bild ein wenig zu hell geraten ist. Dann kannst du mit wenig Aufwand die Belichtung zurückfahren. Aus einem total überbelichteten Bild wird so zumindest ein passable bis gut belichtetes Bild. Zum Vergleich habe ich hier auch eine Detailaufnahme für dich. Das Bild per se ist nun auch keines, das bei mir als gut eingestuft würde, aber es zeigt das Prinzip Überbelichtung und Belichtungskorrektur ganz deutlich.

Before After

Merkmal 4: Alles ist krumm und schief

Ein weiteres Merkmal eines schlechten Fotos ist, dass alles krumm und schief ist. Der Horizont fällt steil ab oder das Haus erinnert an den Schiefen Turm von Pisa. Viele Digitalkameras haben eine eingebaute Wasserwaage, die du dir anzeigen lassen kannst. Ich würde ohnehin immer empfehlen mit Hilfslinien (Drittelregel oder goldener Schnitt) zu arbeiten. Damit kannst du dann schon ganz viel erreichen.

Übrigens, „Stürzende Linien“ sind nicht mit Schiefe zu verwechseln. Diese werden von deinem Objektiv hervorgerufen. Der schiefe Horizont kommt in der Regel von dir. Beides lässt sich in Fotobearbeitungsprogrammen beheben. ABER: Dadurch wird immer etwas vom Bild abgeschnitten.

Nimm zum Beispiel dieses Bild, das ich auf Aruba gemacht habe. Ich war so fokussiert auf die Pflanze im Vordergrund, dass ich die Kamera extrem schief gehalten habe. Um das wieder auszubügeln musste ein erheblicher Teil vom Foto abgeschnitten werden. Aber dafür sieht es gleich besser aus, oder?

Before After

Merkmal 5: Falsche Perspektive

Das fünfte Merkmal schlechter Bilder ist die falsche Perspektive. Was meine ich damit? Der Fotograf knipst alles aus dem Stand. Also aus Augenhöhe. Dadurch wirken viele Fotos einfach schlecht, obwohl sie vielleicht technisch ansonsten einwandfrei sind.

Nehmen wir mal folgendes Beispiel:

Hier habe ich den Pilz einfach von oben fotografiert. Spannend! *gäääähn* Nicht! Das Bild dient im Grunde nur zur Bestimmungshilfe. Wirklich ansprechend ist es nicht. Perspektivisch besser ist das folgende Bild:

Hier habe ich die Kamera auf den Boden gestellt und den Pilz von der Seite fotografiert. Sicher nicht das beste Foto, aber es verdeutlicht zumindest, was ich dir hier zeigen will: Ändere die Perspektive.

Denke beim Fotografieren an den Film „Club der Toten Dichter“. Dort steigen die Schüler auf einen Tisch, um eine neuen Blick auf das Bekannte zu erhalten. Das sollte auch dein Grundsatz beim Fotografieren werden! Gehe in die Knie, wirf dich in den Dreck, kletter auf eine Leiter oder einen Baum. Egal, Hauptsache du zeigst das Bekannte aus einem anderen Blickwinkel!

Nicht immer musst oder sollst du die Perspektive ändern. Auch aus Augenhöhe geschossene Bilder sind sehr schön. Aber hin und wieder kann ein neuer Blickwinkel ein bekanntes Motiv in ganz neuem Licht erscheinen lassen.

Merkmale guter Bilder

Um es kurz zu machen, gute Bilder haben

  • ein klar erkennbares Hauptmotiv
  • sind scharf oder spielen gezielt mit Unschärfe
  • sind korrekt belichtet
  • richtig ausgerichtet
  • perspektivisch ansprechend

Oder auch: Sie sind technisch gut umgesetzt. Nicht jedem gefällt jedes Motiv. Das ist auch gut so. Aber ein Mindestmaß an fotografischem Können muss man mitbringen. Wenn du noch am Anfang stehst, dann hilft dir vielleicht auch mein Beitrag „11 Fehler, die deine Fotografie nicht verbessern„.

Und wie ist das jetzt mit Handy oder richtiger Kamera?

Grundsätzlich kannst du sowohl mit einer richtigen Kamera als auch mit dem Handy schlechte oder gute Bilder machen. Siehe oben. Die schlechten Fotos stammen alle aus meiner DSLR. Du wirst nicht zum Meisterkoch, nur weil du die teuersten Messer und Töpfe benutzt. Gleichwohl kann ein Meisterkoch mit einer Pfanne über dem Lagerfeuer eine ausgezeichnete Mahlzeit bereiten.

Meiner Meinung nach stößt man mit dem Handy schnell an Grenzen. Langzeitbelichtungen oder Teleaufnahmen sind kaum oder gar nicht umsetzbar. Wunderschöne Landschaftsfotos, Porttraits oder Makroaufnahmen gelingen dir aber auch mit deiner Handykamera. Vorausgetzt du beachtest die oben genannten Regeln. Ob die Fotos dann auf großen Ausdrucken so gut sind wie von einer „richtigen“ Kamera, hängt mit Sicherheit auch vom Handy ab.

Aber hey, ich sehe auch Bilder, die mit einer billigen Kamera gemacht werden, die einfach total schlecht und verwaschen sind. Da sind so manche Handybilder besser. Und am Ende ist die beste Kamera ohnehin die, die du dabei hast.

Wichtig ist, dass du dein Equipment immer sauber hälst, egal ob deine Handykamera oder deine DSLR/DSLM. Marius hat dazu einen schönen Beitrag verfasst: „Kamera reinigen und reparieren: Das kannst du selbst tun!

So, was denkst du? Was macht in deinen Augen ein schlechtes Bild oder ein wirklich gutes Bild aus? Hinterlasse mir dazu gerne einen Kommentar.

Vergiss nicht, diesen Beitrag zu teilen!

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21 Kommentare

  1. Liebe Tanja,
    ich habe zwar eine Spiegelreflex-Kamera, doch oft nehme ich sie aus Bequemlichkeit nicht mit – Flitzen und Toben mit dem Kind mit einer so großen und schweren Kamera um den Hals ist einfach unpraktisch.
    Ich merke aber auch immer wieder, dass die Handy-Kamera schnell an ihre Grenzen stößt und bereue es dann, die „große“ Kamera nicht mitgenommen zu haben.
    Herzlichen Gruß
    Anja von STADT LAND WELTentdecker

    • Es gibt ja auch was zwischen schwerer DSLR mit Riesenobjektiv und Handy. Vielleicht mal bei den spiegellosen schauen? Die wiegen wenuger, dazu eine kleine Festbrennweite?

  2. Danke für die wertvollen Tipps. Die Perspektive macht oft viel aus, um ein Motiv interessant zu machen. Ich hatte mal das Foto eines Fotografen kommentiert, der lediglich das Innere einer Sonnenblume fotografiert hatte und sich wundert, dass die Likes auf Instagram nicht in die Höhe schießen. Auf mein Kommentar, es sei nur eine Blume und ich das mit meiner Handykamera auch könnte, antwortete er patzig: Ist aber mit Kamera gemacht.
    Ich hatte einmal das Foto eine Rose vor einem grauen stürmischen Hintergrund gemacht.
    Ewig oft geschossene Motive reisen auch niemanden mehr vom Hocker, als Beispiel: das Foto vom Brandenburger Tor gibt es schon Million mal online.

    • Ja, da hast du vollkommen Recht! Wenn man schon ein Motiv fotografiert, dann sollte es anders sein als die meisten. Im Regen oder Sturm vielleicht und nicht bei schönstem Wetter. Man muss dann wirklich kreativ werden, wenn man die sonst immer gleichen Motive ablichtet.

  3. Hallo Tanja,

    ich habe zwar auch eine „etwas bessere“ Kamera neben mir auf der Anrichte stehen, aber fotografiere eigentlich nur noch mit Handy. Für meine Bedürfnisse reicht’s und den Rest übernimmt die Bildbearbeitung :) Auf jeden Fall bin ich aber bei dir, dass man die Perspektive mal ändern sollte! Wie oft habe ich Dreckflecken an den Knien, weil ich überall umherkrabbel. Erst vorhin wieder im Wald, da hab ich genauso einen Pilz fotografiert! Ohne deinen Text gekannt zu haben!

    Liebe Grüße
    Jana

    PS: Ich musste deine Seite 3mal laden, um alle Beispielbilder zu sehen, bei den ersten 2 Malen luden sie nicht.

  4. Ein sehr schöner und Informativer Artikel. Was mich natürlich interessiert, magst oder kannst du für das Fotografieren mit dem Handy Apps vorstellen für das Fotografieren? Und dieser Fokus wie beim Farm, kann man das mit dem Handy hinbekommen?
    Sorry für die Fragen

    Liebe Grüße
    Julia

    • Hallo Julia, probier mal den Portraitmodus aus mit dem Handy. Damit bekommst du das Motiv scharf und den Hintergrund unscharf. Klappt auch bei Pilzen, Farnen, Hunden etc.

  5. Der Artikel war mal fällig! Ich hoffe den lesen einige Hobby Fotografen. Am besten gefällt mir der Pilz. Öfters mal den Blickwinkel wechseln. Super Tipp! Ich fotografiere heutzutage sehr viel mit dem Iphone. Natürlich ist der Technik hier, wie du schreibst, Grenzen gesetzt. Aber manchmal denke ich – das Motiv macht es. Nicht die Technik. Viele liebe Grüße! Marion

  6. Liebe Tanja,

    grundsätzlich finde ich immer, Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Gleichzeitig aber gibt es wirklich ein paar einfache Regeln, was jeder ganz leicht selbst schöner gestalten kann.
    Deine Tipps sind dazu gelungen und einfach umzusetzen.
    Die Beispiele machen es deutlich.

    LIEBE Grüße Katja

  7. Ich habe vor zehn Jahren angefangen, mit der Spiegelreflex zu fotografieren und unmengen Zubehör daheim. Die Kameras wurden immer besser, das Zubehör mehr. Ich habe mich, wie Du, sehr mit der Fotografie beschäftigt und kann wohl behaupten, dass ich weiß, wie gute Bilder aussehen. Heute nutze ich fast nur noch das Handy, denn auch das bietet viele Möglichkeiten, ist leichter und man schleppt nicht soviel rum. Und da es ja immer am Menschen hinter der Kamera liegt, soll jeder nutzen, was er mag. Auch heute gehe ich noch auf Streifzüge mit der DSLR. Aber immer seltener. Mich regt eher auf, dass es Leute gibt, die sich beschweren, wenn z. B. Essen nicht mit allerhand Deko und Primborium fotografiert wird – eben so wie es ist. Fotografie ist so ein breites Thema…
    Ich schick Dir liebe Grüße
    Sandra

    • Oh ja, ich habe ganz am Anfang auch mal PIzza aus dem Backofen fotografiert. Sie wie sie halt auf den Keller kommt und ohne Style. Man war das ein Shitstorm… Wenn ich jeden Tag das Essen instagramtauglich herrichten müsste, würde ich verhungern weil es kalt und ungenießbar ist, bis ich fertig bin. Da stimme ich dir total zu, das hat echt Überhand genommen! Übrigens, verlange beim Burgerbrater mal nen Burger, der aussieht wie auf dem Bich (gleiche Menge Speck/Käse etc.). Den Spaß habe ich mir mal gemacht, weil ich so angenervt war von diesen Fakebildern!

  8. Ich war zuerst etwas verwirrt, weil der Einleitungssatz mit dem Schnappschuss direkt unter dem Beitragsbild steht. Hä??, dachte ich, das ist doch ein Superfoto. Aber das hat sich ja dann schnell geklärt. Letzten Endes ist es völlig wurscht, welche Kamera man nimmt. Kameras machen keine Bilder. Klar hat man mit einer „richtigen“ Kamera viel bessere Gestaltungsmöglichkeiten. Das wird immer so bleiben. Da kommen auch die tollsten Handys nicht mit. Aber am Ende ist die Bildidee das Wichtigste, denke ich. Am wichtigsten von allen Deinen Punkten finde ich den mit dem Hauptmotiv. Ich sehe auch ständig Bilder, bei denen man sofort erkennt, dass der Fotograf einfach draufgehalten hat, ohne vorher zu überlegen, was genau er eigentlich fotografieren möchte. Das passiert mir auch noch immer hin und wieder. Erst kurz denken und dann erst Kamera heben, aber das ist manchmal leichter gesagt als getan…:-)

    • Hallo Renate, ja stimmt, manchmal ist es nicht so leicht. Ich find eja bei mir auch immer wieder Bilder, die ich dann zu Hause lösche. Das ist alles auch nicht schlimm. Die würde ich (außer für einen solchen Beitrag) auch nie veröffentlichen.

  9. Huhu,

    durch deine Tipps habe ich schon einige für mich gute Fotos geschossen. Schon lange ist nicht nur die Kamera wichtig, sondern auch die richtige Technik zum Fotografieren. Dieses Jahr möchte ich deine Wintertipps berücksichtigen.

    LG
    Steffi

  10. Liebe Tanja,
    Hach, ich habe mich gerade tierisch gefreut, dass ich offenbar doch einiges gelernt habe in den letzten Jahren. Da ich als Journalistin arbeite, hatten wir immer mal wieder Foto-Seminare, da ist doch das ein oder andere hängen geblieben, auch wenn ich beruflich zum Glück nicht fotografiere.
    Ich habe für Safaris und spezielle Momente immer meine Spiegelreflex dabei – schon aufgrund dessen, dass ich aus der Ferne fotografiere, ist das ein Muss. Aber auch dort braucht es oft viele Aufnahmen, bis ich das Motiv wirklich gut erwischt habe. Oft hat man die Zeit dann gar nicht – erst meinen vierten Leopard habe ich auch scharf aufs Foto bekommen!
    Ich fotografiere im Alltag meist mit dem Handy, die Kameras bei den Samsung Galaxy S-Modellen finde ich enorm gut (so lange man nicht zoomen muss, was mit dem Handy einfach nicht geht!), vor allem, weil man ja auch dort den manuellen Modus einstellen kann, und Blende, ISO und Co manuell einstellen kann.
    Deshalb glaube ich, dass deine wichtigste Botschaft schon ganz zu Beginn des Textes steht: Ein Bild transportiert Emotionen, es muss ansprechen, es muss etwas auslösen. Das kann man mit „richtigen Kameras“ wie auch mit Handys hinkriegen, dafür braucht man schlicht ein sehr gutes Auge und selbst sehr viel Gespür.
    Liebe Grüße von Miriam von Nordkap nach Südkap

    • Am Ende geht es ja auch nicht darum, womit man sein Ziel erreicht, sondern wie. Die teuerste Kamera macht keinen guten Fotografen, den Blick für das wesentliche muss man schulen. Aber ich denke, du veröffentlichst auch keine total unscharfen Bilder, nur um zu zeigen, dass du mal nen Leo gesehen hast. ;) Leider tun es ganz viele dann doch und da sehe ich keinen Sinn drin. Mein Handy nutze ich selber eher für Schnappschüsse, aber ich gehöre auch zu den verrückten, die immer zig Kilo an Ausrüstung mitschleppen, weil man sie ja vielleicht mal brauchen könnte (in 95% der Fälle natürlich nicht!). Aber wenn jemand tolle Aufnahmen mit dem Handy machen kann, wieso dann unbedingt was anderes benutzen? Handys verleiten eher zum Knipsen als richtige Kameras, aber das muss ja nicht sein, man kann sich ja immer Gedanken machen über sein Bild.

  11. Huhu liebe Tanja! Lange nicht gelesen oder gesehen! Das ist klasse, was Du hier mal wieder zusammen getragen hast! ich sehe auch oft so unscharfe oder verwackelte Bilder oder Bilder, die keine Message haben oder nicht zum Text passen. Alter Falter. Ich hoffe Deinen Beitrag lesen viele und denken zumindest nochmal über „Bildsprache“ nach. Ich hoffe es geht Dir/ Euch gut! Aloha, Sirit

  12. Liebe Tanja,

    es freut mich zu lesen, dass du eine Handykamera nicht verteufelst. Es ist aber so, wie du sagst. Eine Handykamera kann eben nur das oberflächliche abdecken. Extrem ich es damals bei meinem Opa gesehen. Er hat leidenschaftlich gern fotografiert, mit unterschiedlichsten Kameras. Er hat mal ein Motiv mit mehreren Kameras geknipst und da waren die Unterschiede wirklich gut zu sehen.
    Beim Farnbild muss ich aber sagen, dass ich das Obere überhaupt nicht schlecht finde. Es hat eher etwas mystisches, verträumtes für mich und ich stelle mir hier gern vor, wie da gleich ein Troll oder ähnliches vorbei kommt.
    Gut finde ich, dass du zu jedem Punkt Beispielbilder hattest.

    Liebe Grüße
    Mo

    • Ja wie sich da die Geschmäcker unterscheiden. Normalerweise wäre das obere BIld längst gelöscht, hätte ich die letzten Wochen mehr Zeit gehabt meine Bilder zu sortieren. Das Hauptmotiv, der Farn, ist leider nicht so erkennbar wie ich es erhofft hatte. Aber es freut mich, wenn es dir gefällt.

  13. Toller Artikel! Ich denke auch, dass es nicht nur die Qualität der Kamera und die Erfahrung der Fotografin sind die für gute Bilder sorgt. Als Jugendliche hatte ich eine billige, kleine Kamera und dennoch sind mir wundervolle Bilder gelungen. Ab und an finde ich gerade die „nicht gelungenen Bilder“ besonders schön, denn da kann dann mehr die eigene Fantasie eingesetzt werden. Mich veranlassen solche Bilder oft zum Nachdenken. Es kommen Gedanken wie: Sehen wir alle dasselbe auf die gleiche Weise?
    Alles Liebe
    Annette

    • Hallo Annette, ein Bild muss nicht perfekt sein, aber es sollte ein gewisses Maß an technischer Umsetzung enthalten. Zu oft sehe ich einfach nur unscharfe Bilder, die in diversen Gruppen unbedingt gepostet werden müssen. Da kann man dann auch nix mehr schön reden. ;)


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