Wer gerne fotografiert, der kennt das Problem: Welche Objektive aus der Sammlung nimmt man mit in den Urlaub? Auf meiner letzten Japanreise habe ich mich aus Gewichtsgründen für Festbrennweiten entschieden. Ob ich diese Entscheidung bereue oder ob ich in Zukunft auf mein Zoomobjektiv verzichten werde, das erfährst du, wenn du weiterliest.


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Festbrennweite vs. Zoomobjektiv - Was spricht dafür und was dagegen?

Vor meinem Urlaub hatte ich die Qual der Wahl: Nehme ich mein Canon 24-105mm f4 Objektiv, oder lieber meine Festbrennweiten mit 16mm, 35mm und 85mm? Das Zoomobjektiv alleine wiegt schon über 850g. Und ich weiß, wie anstrengend es ist, das Objektiv ein paar Stunden samt Kamera um den Hals zu tragen. Zudem hat es “nur” eine f4 Blende und braucht damit mehr Licht als alle meine Festbrennweiten.

 

Mein Canon RF 16mm kommt nämlich mit f2,8, das 35mm, 50mm und 85mm haben jeweils eine Blende f1,8. Ich brauche also erst einmal weniger Licht als beim Zoomobjektiv. Aber wie viel werde ich abends jetzt wirklich fotografieren? Oder in dunklen Innenräumen? Diese Frage ließ sich vor dem Urlaub noch nicht wirklich beantworten, da wir in erster Linie zum Sightseeing und Shopping nach Japan gefahren sind. Mein Freund ist nämlich leider gar kein Freund der Fotografie.

Kabukicho in Tokyo - 35mm, beschnitten

Selbst die schwerste Festbrennweite, mein 85mm Objektiv, würde einige hundert Gramm weniger wiegen als das Zoomobjektiv. Und das hohe Gewicht des Zoomobjektivs war ja der Hauptgrund, um überhaupt darüber nachzudenken, welches Objektiv mit auf meine Japanreise kommen sollte. Aber wie unflexibel würde ich sein, wenn ich kein Zoomobjektiv dabei habe?

 

Ein Zoomobjektiv lässt sich mit nur einer Drehbewegung einstellen. Ein Zoomobjektiv erfordert immer “Fußarbeit”, sofern das überhaupt möglich ist. Andernfalls muss das Objektiv gewechselt werden oder in der Nachbearbeitung ins Bild hineingezoomt werden.

 

Nun galt also abzuwägen, leichteres Individualgewicht und bessere Lichtstärke der Festbrennweiten gegen die Flexibilität eines Zoomobjektivs.

Hiroshima - 35mm, beschnitten

Festbrennweite vs. Zoomobjektiv - So habe ich versucht, mich zu entscheiden

Zunächst einmal habe ich mir meine alten Japanfotos meiner Japanreise 2018 angeschaut. In Lightroom kann man sich ja ansehen, welche Brennweite bei den ausgewählten Bildern jeweils benutzt wurde. Und wie ich da gesehen habe, habe ich zu einem sehr großen Teil entweder 17mm oder 50mm genutzt. Damals habe ich noch mit dem Tamron-Objektivfotografiert. 

 

Das gibt mir nun zumindest die Einsicht, dass ich eigentlich den Zoombereich des Objektivs nur selten genutzt habe und meistens doch an den Randbereichen fotografiert habe. Und natürlich ist das nur bedingt auf mein 24-105mm Objektiv übertragbar, da die Brennweiten ja sehr unterschiedlich sind.

 

Zusätzlich habe ich im August einen “Probelauf” gemacht und bei einem Ausflug nach Amsterdam nur das 35mm Objektiv mitgenommen. Amsterdam ist von mir nur 2 Stunden entfernt, so dass ich da auf jeden Fall noch einmal hinkommen würde. Also war das der perfekte Probelauf.

Egal ob bei unseren Spaziergängen durch die Gassen oder der Grachtenfahrt, ich war in Bezug auf die Brennweite sehr eingeschränkt. Viele Details der Häuser konnte ich nicht aufnehmen. Und hin und wieder war mir der Bildausschnitt nicht weit genug. 

 

Auf meine Ausflüge davor habe ich immer mein Zoomobjektiv mitgenommen. Da hatte ich natürlich viel mehr Möglichkeiten. Aber es war auch immer sehr schwer und irgendwann wurde mir die Kamera immer zu schwer, um sie griffbereit um den Hals zu tragen und ich habe sie weggepackt. Ich benötige eindeutig eine andere Aufhängevorrichtung, um meinen Nacken zu entlasten.

 

Bei der Durchsicht der Bilder aus Amsterdam war ich dann aber doch überwiegend zufrieden. Die meisten Bilder waren wirklich gut und dank der hohen Auflösung ist es in der  Regel kein Problem, die Bilder zuzuschneiden. Das kann ich auch nur bestätigen.

Amsterdam - 35mm, beschnitten
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Urlaub nur mit Festbrennweite - mein Fazit

Nach reichlicher Überlegung habe ich mir dann noch gebrauchte 16mm und 50mm Objektive gekauft. Diese sind zusammen mit dem 35mm und 85mm Objektiv mit nach Japan gereist. Ja, in der Summe macht das natürlich mehr Gewicht aus. Aber ich habe zum einen die Objektive im Rucksack transportiert und zum anderen habe ich auch gar nicht alle Objektive mitnehmen müssen. 

 

Zum Shoppen reichte meistens das 35mm Objektiv, das zusätzlich noch eine sehr gute Makrofunktion hat. Zu Ausflügen zwischen Hochhäuser habe ich zwar vorsorglich das 85 mm Objektiv eingepackt, das aber so gut wie nie benutzt. Gleiches gilt für das 16mm Objektiv. Das 50mm Objektiv habe ich nach wenigen Tagen sogar komplett im Hotel gelassen und im gesamten Urlaub gar nicht benutzt. Insgesamt habe ich nur 23 Bilder mit dem 16mm Objektiv und 50 Bilder mit dem 85mm Objektiv gemacht. Vermisst habe ich die Zoommöglichkeit natürlich häufiger, aber da dies keine Fotoreise war und ich nur Erinnerungsbilder gemacht habe und damit keinen Fotowettbewerb gewinnen will, war das völlig OK.

Blick auf Kabukicho - 16mm, unbeschnitten
Miyajima - 85mm, unbeschnitten

Schlussendlich kann ich nur sagen, es war eine gute Entscheidung, auf Gewichtsreduktion zu setzen. Bei etwa 15-20 km, die wir jeden Tag gelaufen sind, wäre alles andere eine absolute Tortur geworden.

 

Und für 2024 will ich noch eins draufsetzen und mir ein neues Handy kaufen. Mein aktuelles Handy habe ich im Februar 2018 gekauft und da war es schon etwas auf dem Markt. Dann werde ich ausprobieren, ob ein modernes Handy tatsächlich als Kameraersatz in bestimmten Situationen herhalten kann. Ganz werde ich die Kamera nie zu Hause lassen, aber es ist doch angenehmer, sie beim Shoppen oder in Museen in der Tasche zu lassen, wenn man mit dem Handy ähnlich gute Erinnerungsbilder erschaffen kann.

 

Wie handhabst du es? Gehst du auch Brennweite, auf Gewicht oder nimmst du mittlerweile nur noch dein Handy mit auf Ausflüge und Reisen? Berichte mir davon gerne in den Kommentaren! Und wenn du zukünftig informiert werden willst, wenn neue Blogbeiträge erscheinen, dann trage dich direkt in den Newsletter ein.

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6 Kommentare

  1. Vielen Dank für diese inspirierende Reise durch deine Linse! Dein Beitrag hat mir nicht nur eine neue Perspektive auf das Fotografieren gegeben, sondern auch die Vorfreude geweckt, meine eigene Kamera für eine kreative Herausforderung zu nutzen.
    Liebe Grüße,
    Henrike Stark

  2. Ich habe im Moment nur ein Zoomobjektiv, obwohl ich schon länger mit dem Gedanken spiele, mir ebenfalls ein paar Festbrennweiten-Objektive zuzulegen. War mir bis dato aber unsicher, ob ich eben ein Zoomobjektiv nicht doch vermissen würde…

    Aber dank deines Beitrags mach ich mir deswegen gleich viel weniger Sorgen. :)

    Werd mich gleich mal nach ein paar neuen Objektiven umschauen.

    LG,
    Vici

  3. Ich kann da garnicht mitreden, denn ich mache alle meine Fotos und Videos mit meinem iPhone! Ich weiß, ich weiß, Schande auf mein Haupt! Ich fand den Beitrag aber total interessant, denn ich bin ja sehr interessiert am Fotografieren mit einer Spiegelreflex und habe keine Ahnung, worauf man da achten muss. Spätestens bei den Objektiven wäre ich total hilflos! Dein Beitrag hat mir da aber echt die Augen geöffnet, dass es auch nicht ALLES sein muss! Super! Deine Bilder sind echt super, das regt natürlich erstrecht an, über eine Anschaffung so einer Kamera nachzudenken.

    Liebe Grüße, Bea.

  4. Was Brennweiten betrifft, muss ich mich auf jeden Fall noch mal weiterbilden, da konnte ich jetzt nicht an jedem Punkt folgen! Aber wenn man in ein fernes Land reisen möchte und Gewicht einsparen muss, dann ist das auf jeden Fall eine Überlegung wert, was alles mit in den Koffer sollte! Ich selbst habe seit Jahren nur noch mein Handy dabei, wenn es auf Reisen geht. Klar kann man damit bestimmte Aufnahmen nicht so gut umsetzen, aber für meine privaten Fotobücher hat es immer noch gereicht! Aber mein Handy ist auch schon älter und es gibt (wie ich in der Werbung sah) mittlerweile wieder ganz neue Funktionen, die irgendwann locken werden!

    Liebe Grüße
    Jana

  5. Hallo Tanja,
    Dein Artikel spricht mir aus der Seele. Immer die nervige Frage nach dem Objektiv um am Ende eh das falsche eingepackt zu haben.
    Ich bin auch immer öfter mit der 50mm Festbrennweite unterwegs und -außer in den Bergen- glücklich damit.
    Zumal ich auch noch ein sehr gutes Handy nutze klappt es meist.

    Liebe Grüße, Katja

  6. Moin Tanja,

    ich merke bei mir im Endeffekt, dass ich immer viel zu viel Equipment mit habe, welches ich dann nicht benutze. Mittlerweile versuche ich mich zu beschränken und nehme bei Wanderungen ein Zoom 50-250 für meine Z50 mit und meine alte D5100 mit Weitwinkel. Gut, ich habe einen Fotorucksack dabei. Größere Brennweite bis 300 und bis 600 nehme ich für WildLife (Ansitz oder Pirsch). Für Ausflüge nehme ich nahezu nur noch Handy mit. Und natürlich bei Fotowalks entsprechend das angesagte Equipment je nach Anwendung, dafür gibt es dann denn großen Rucksack. 🫣


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