Mülheim an der Ruhr – Stadt am Fluss. Wirklich berühmt ist Mülheim nicht. Gut, einige Berühmtheiten wie Helge Schneider haben durchaus die Bekanntheit gesteigert. Aber dennoch ist Mülheim noch immer mehr ein Geheimtipp. Dabei finden vor allem Natur- und Tierfotografen in den citynahen Ruhrauen beste Bedingungen.


Dein Vertrauen ist mir extrem wichtig: Dieser Artikel enthält Empfehlungs-Links (Affiliate-Links). Buchst du über einen der Links ein Hotel oder kaufst ein Produkt, dann erhalte ich eine kleine Provision. Dir entstehen dadurch keine Mehrkosten und du unterstützt dadurch diesen Blog. Vielen Dank! Deine Tanja


Nachdem kurz vor Ostern 2022 meine Großmutter gestorben ist, habe ich zur Beerdigung nach Ostern meine Familie besucht. Um auf andere Gedanken zu kommen, ist meine Nachbarin und älteste Freundin Manuela (sie kennt mich schließlich vom Tag meiner Geburt, da sie nur zwei Häuser neben mir aufgewachsen ist) auch zweimal mit mir an die Ruhrauen gefahren. Dort haben wir bei bestem Wetter einige wirklich coole Fotos gemacht und viele Tiere ablichten können. Begleite uns auf eine Stadtsafari und erfahre, welche gewöhnlichen und seltenen Tiere es in Mülheim zu fotografieren gibt!

Mülheimer Ruhrauen in Saarn – so kommst du hin

Die Ruhrauen liegen ziemlich nah an der City, genauer im Stadtteil Saarn. Zu Fuß vom Hauptbahnhof zur Eisvogelbrücke sind es rund 2,5km, etwas weiter, wenn du den Weg an der Ruhr entlang wählst. Perfekt also, wenn du deine Stadtsafari noch mit einer kleinen sportlichen Aktivität verbinden willst oder eine klimaneutrale Anreise bevorzugst.

Mit dem Bus kannst du vom Hauptbahnhof direkt bis an die Mendener Brücke fahren, sofern dir der Weg zu Fuß etwas zu weit ist. Gleich auf der anderen Seite der Ruhr liegen auch schon die Ruhrauen. Allerdings gleicht die Busfahrt beinahe einer Weltreise, da nicht jeder Bus nicht auf dem kürzesten möglichen Weg fährt. Mit dem Bus 151 bist du zwar am schnellsten, aber dafür fährt er nur einmal in der Stunde.

Solltest du wie wir mit dem Auto anreisen findest du kostenlose Parkplätze in Saarn am Kirmesplatz. Näher an der Stadtmitte liegen zum Beispiel der kostenpflichtige Parkplatz CASINO/Ruhranlagen oder diverse Parkhäuser. In Saarn parkst du besser, wenn du ausschließlich in den Ruhrauen fotografieren willst. Möchtest du noch etwas an der Ruhr entlangspazieren und vielleicht ein Eis essen oder das Haus Ruhrnatur besuchen, dann startest du am besten in der Mülheimer City.

Ausrüstung für deine Fotosafari

Du benötigst unbedingt ein gutes Teleobjektiv. Zwar sind die meisten Tiere, die in den Ruhrauen leben, an Menschen gewöhnt und weniger scheu, als anderswo, dennoch kommst du ohne ein großes Teleobjektiv nicht besonders weit. 300mm, am besten noch mehr sind das absolute Minimum.

Außerdem sollte deine Kamera auch bei hohem ISO-Wert noch passable Bilder liefern. So manches Tier lebt in den Auwäldern oder ist nur früh morgens oder in der Abenddämmerung, wenn nicht mehr so viele Spaziergänger mit ihren Hunden unterwegs sind, gut zu sehen. Und da ist bekanntlich das Licht nicht immer ideal.

Besonders bei einem großen, schweren Teleobjektiv, kann dir ein Stativ sehr helfen, die Kamera ruhig zu halten. Doch auch ohne Stativ gibt es die Möglichkeit, Zäune und Brückengeländer zum Abstützen zu nutzen. Doch die sind nicht überall verfügbar.

Welche Tiere leben in den Ruhrauen in Mülheim Saarn?

Die Ruhrauen in Mülheim Saarn sind ein Naturschutzgebiet mitten in der Stadt. Viele Bereiche sind gesperrt und durch Zäune abgetrennt, so dass die Tiere und Pflanzen dort ungestört sind. Dadurch findet sich aber auch eine immense Artenvielfalt auf recht kleinem Gebiet. Da es aber viele sehr gut ausgebaute Wege und die eine oder andere lichte Stelle gibt, sieht man dennoch sehr viel der Flora und Fauna der Saarner Ruhrauen.

Viele verschiedene seltene und weniger seltene Vögel leben in den Mülheimer Ruhrauen. Doch auch sehr viele große und kleine Säugetiere und Nagetiere haben hier ein sicheres Zuhause gefunden. Welche genau erfährst in diesem un dem nächsten Beitrag.

Vögel in den Ruhrauen

Es gibt eine Vielzahl von Vögeln in den Ruhrauen. Amseln oder Blaumeisen sind besonders häufig und wenig ängstlich. Oft kannst du nahe an ihnen vorbeigehen, ohne dass sie wegfliegen. Entsprechend einfach zu fotografieren sind sie. Allerdings auch eher weniger spektakulär, da sie in unseren Breiten auch sehr häufig vorkommen.

Ich liebe ja Rotkehlchen. Diese wunderschönen Zugvögel siehst du ebenfalls recht häufig in den Saarner Ruhrauen. So war ich mehr als glücklich, dass mir an unserem zweiten Besuch schon zu Beginn unserer Safari ein Rotkehlchen entdeckt haben, das regelrecht für uns posiert hat.

Mir fällt zu Rotkehlchen noch eine kleine Anekdote ein: Mein Opa hat früher sehr gerne und viel im Garten gearbeitet. Und jedes Mal, wenn er im Garten war, kam ein Rotkehlchen, hat sich neben ihn gesetzt und ihn angezwitschert, als ob es sich mit ihm unterhalten wollte.

Wieder zurück an den Ruhrauen. In den Bäumen sieht und hört man häufig auch Zaunkönige. Bei einem früheren Besuch ist mir dieses wunderschöne Foto eines Zaunkönigs gelungen. Manuela und ich haben zwar auch Zaunkönige gesehen, aber sie waren dieses Mal doch zu flink, um sie zu erwischen.

Weiter führt uns unser Weg durch ein kleines Wäldchen und über kleine Brücken (die später noch eine wichtige Rolle spielen werden) bis an die Ruhr. Unser erster Stopp hier war leider nur von wenig Erfolg geprägt. Unser Wunsch, diesen einen besonderen Vogel zu finden, wurde leider nicht erfüllt. Dafür hat uns diese drollige Singdrossel ein klein wenig entschädigt. Wie wir später herausgefunden haben, kam sie so nah, weil an dieser Stelle einige Fotografen wohl regelmäßig Futter ausstreuen, um Vögel anzulocken. Nun ja, bei unserem ersten Besuch jedenfalls gab es nichts zu futtern für die Drossel.

Vögel an der Ruhr

Direkt an der Ruhr leben natürlich auch eine ganze Menge Wasservögel. Auf einer kleinen Insel in der Ruhr sonnen sich regelmäßig die fischfressenden Kormorane. In den Bäumen rund um die Ruhr sonnen sich und brüten die Kormorane ebenfalls. Aber wusstest du, dass ihr Kot die Bäume verätzt und die Brutbäume deshalb sehr häufig kahl sind? Nicht nur bei Fischern, sondern auch bei Baumfreunden sind diese Vögel deshalb häufig sehr unbeliebt.

Wenn nicht gerade die Kormorane auf den Felsen ein Sonnenbad nehmen, sieht man häufig einen Graureiher nach Fischen spähen. Doch heute, wo wir hier auf Stadtsafari sind, wurde der Graureiher an den Rand der Brücke verdrängt. Oft genug siehst du sie aber auch auf einer der Wiesen stehen, wo sie wohl nach Fröschen oder fetten Würmern Ausschau halten.

Auf den Wiesen, Wegen und im Wasser sieht und hört man sie fast überall, die Kanadagänse. Sie brüten auch hier und oftmals watscheln sie mit ihren Jungen am Ufer entlang. Bei unserem Besuch war es dafür noch ein bisschen zu früh, aber schon in Kürze wird der Nachwuchs das Licht der Welt erblicken. Doch auch die Elterntiere sind sehr schöne Fotomotive und häufig nicht besonders scheu, so dass du ziemlich nah herankommst.

Da viele Eltern auch heute noch mit ihren Kindern die Enten füttern kommen, siehst du an der Ruhr sehr häufig Stockenten, aber auch andere Entenarten, Blesshühner, Teichhühner und viele weitere Wasservögel. Und natürlich leben hier auch Schwäne, die später im Jahr hoffentlich wieder mit ihren „hässlichen Entlein“ über die Ruhr paddeln werden.

Mülheim Ruhrauen Schwan

Kannst du erkennen, was das ist? Eher zufällig habe ich diesen Vogel gesehen. Ich dachte erst, es sei eine Gans, die ich im Flug erwischen wollte. Doch dann konnte ich erkennen, dass es ein Storch war! Leider war er extrem weit weg und ich musste das Bild sehr stark vergrößern, daher die schlechte Qualität. Aber ich habe noch nie Storche in Mülheim gesehen, weshalb mich dieses Billd dennoch wirklich sehr freut! Anscheinend haben sie den Weg zu uns in den Pott gefunden. Mit etwas Glück kommen mit der Zeit ja noch mehr zu uns ins Ruhrgebiet, wer weiß?

To be continued...

Drei Vögel, die mein absolutes Highlight waren bei unserem zweiten Ausflug an die Ruhr, sowie weitere Tiere, die im und am Wasser und auf dem Land leben, stelle ich dir im nächsten Beitrag vor. Hast du eine Idee, welche Vögel das sein könnten? Schreib mir das doch in die Kommentare. Bleib also dran und abonniere den Newsletter, damit du direkt informiert wirst, wenn der nächste Teil erscheint! Bis dahin schau doch auch bei meiner lieben Bloggerkollegin Miriam vorbei, die auf Safari in Hannover war.

Newsletter

Verpasse keine Blogbeiträge mehr und erhalte exklusive Updates zum Freebie-Bereich.

Newsletter

Bitte trage deine E-Mail-Adresse ein.

Vergiss nicht, diesen Beitrag zu teilen!

Empfohlene Beiträge

18 Kommentare

  1. Liebe Tanja,
    Mein herzliches Beileid zu deinem Verlust. Dass du da den Kopf freikriegen wolltest und in die Natur wolltest, kann ich sehr gut verstehen. An dem Tag, an dem früh morgens mein Stiefpapa starb – vor einigen Monaten, sind wir am Mittag auch in den Wald gegangen, um mal durchzuatmen.
    Reiher sehen wir auch immer wieder, aber so eine tolle Aufnahme habe ich in Deutschland noch nie von den Vögeln gemacht.
    Liebe Grüße von Miriam von Nordkap nach Südkap

  2. Liebe Tanja,

    tolle Fotos sind dir da gelungen! Das Rotkehlchen ist ja megasüß 😍

    Der Ausflug in die Mülheimer Ruhrauen zeigt, wie viel Schönes die Natur ganz in unserer Nähe bieten kann.

    Liebe Grüße
    Gina

  3. Vielleicht ist Mühlheim an der Ruhr nicht besonders berühmt, aber ich war da tatsächlich auch schon mal vor ungefähr 25 Jahren! Lang lang ist es her und dass es da so eine tolle Wasserlandschaft gibt, wusste ich bis eben auch nicht! Mir haben aber vor allem die Fotos mit den kleinen Vöglein gefallen! Mein Opa war zu Lebzeiten auch immer ganz vogelvernarrt. Da haben wir wohl was gemeinsam!

    Liebe Grüße
    Jana

  4. Hallo Tanja, erstmal mein Beileid zum Verlust deiner lieben Oma! Schön dass du dich aber dennoch ablenken konntest und uns so tolle Bilder mitgebracht hast. Vögel fotografieren kann wirklich sehr spannend sein. Viele liebe Grüße! Marion

  5. Hi Tanja,
    oh ich wünsche dir erst einmal mein aufrichtiges Beileid.
    Als letztes Jahr meine Großeltern ebenfalls verstorben sind habe ich auch deutlich mehr mit meinen Freunden gemacht und da ich immer gerne mit meiner Hündin spazieren gehe würde ich den 2km kurzen Weg auf mich nehmen statt umständlich mit dem Bus zu reisen, vorallem da wir sicherlich den Besuch in Mülheim mit dem Zug machen würden und sie so ohnehin schon lange ruhig liegen müsste.
    Die Stadt und die Umgebung klingen sehr schön und sind sicher die Reise mehr als wert.
    Ich finde deine Anleitungen wie es auch für mich möglich ist so gute Bilder machen zu können immer gut verständlich und habe schon viel von dir gelernt.
    Danke dafür!
    LG
    Stephan

  6. Hallo Tanja,
    Du hast recht, ich kenne Mülheim bisher gar nicht. Deine Tierfotos von Euren Ausflügen an die Ruhrauen sind wirklich schön geworden.
    Ein Rotkehlchen haben wir hier auch oft sitzen, besonders wenn wir Beete umgraben hält es neugierig nach Regenwürmern Ausschau.
    Herzliche Grüße
    Vivienne

  7. Hallo Tanja,
    der Tod Deiner Oma tut mir sehr leid. Nett von Deiner Nachbarin, Dich etwas abzulenken. Und Du hast wirklich wunderschöne Bilder geschossen. Ich könnte auch stundenlang den Vögeln zuschauen, ein so tolles Objektiv habe ich aber noch nicht, so dass es beim zuschauen bleibt. Vielleicht ist das mal eine gute Anschaffung zur Erweiterung der Fotoausrüstung.
    Liebe Grüße
    Bastian

    • Hallo Bastian, das Sigma 150-600mm gibt es ja gebraucht schon ab ca. 650€. Ist in jedem Fall eine Anschaffung wert!

  8. Liebe Tanja,

    erst einmal möchte ich dir mein herzlichstes Beileid zum Verlust deiner Oma aussprechen. Ich weiß, wie schwer das ist.
    Es freut mich aber, dass du so eine schöne Fotosafari erleben konntest. Mir würde es dort in den Mühlheim Ruhrauen auch richtig gut gefallen, denn ich finde Tiere (besonders Vögel) sehr faszinierend. Bei uns in der Nähe ist ein kleiner Teich, da gibt es tatsächlich auch hin und wieder mal einen Kormoran oder Reiher zu bestaunen. Aktuell sind da aber viele Gänse mit ihren Küken.
    Ich habe keine Idee, welche Vögel deine Highlights waren, da muss ich wohl deinen nächsten Artikel abwarten ;)

    BTW: Ich bin ja momentan total auf einem Eichhörnchen-Trip und hoffe, dass ich bei dir auch dazu mal einen Artikel entdecken kann.

    Liebe Grüße
    Mo

    • Hallo Mo, einen echten Eichhörnchenbeitrag habe ich aktuell noch nicht geplant, aber ich werde wohl im S0mmer auch die Waiblinger Talaue vorstellen. Da habe ich schon Eichhörnchen fotografieren können.

  9. Der Beitrag mit dem Rotkehlchen kann ich nur zustimmen. Vor 2 Jahren haben wir das auch erlebt. Manche Gartenarbeit war nicht möglich weil das Rotkehlchen direkt vor uns saß. Es war bestimmt 3 Wochen unser täglicher Begleiter. Gruß Artur

  10. Liebe Tanja,

    mein herzliches Beileid zum Tod deiner Großmutter! Schön, dass du dich auf dieser Fototour ein wenig ablenken konntest. Für mich haben solche Ausflüge auch was meditatives.

    Alles Gute!
    Barbara

  11. Liebe Tanja,

    Mühlheim kenne ich bisher nicht. Es sieht aber dort sehr hübsch aus. Ein Spaziergang bzw. Fotowalk entlang eines Flusses ist immer eine gute Kombination. Die Aufnahmen von den kleinen Vögeln sind dir sehr gut gelungen. Das schaffe ich nur selten.
    Dafür gibt es bei uns jede Menge Störche und Reiher.

    Liebe Grüße
    Liane

    • Ja, Reiher haben wir da sehr viele. Störche waren mir auch neu. Ich beneide dich ja, dass es bei dir so viele gibt!

  12. Liebe Tanja,

    sehr schöne Bilder! Ich liebe das Rotkehlchen:-)
    Ich rate mal welche Vögel es im nächsten Beitrag sein könnten:
    Blesshuhn, Star und Eichelhäher?

    Lieben Gruß
    Doris


Kommentar hinzufügen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert