Nach dem Halt auf der Edelweißspitze geht es wieder zurück zur Hauptstraße. Die Edelweißspitze liegt ja ein Stückchen erhöht über der Straße. Sie ist nur über eine Fahrbahn zu erreichen, welche auf dem viel zu kleinen Parkplatz endet. Allerdings kannst du auch unten direkt an der Abzweigung parken und dann hinaufwandern.


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Vom Fuscher Törl zum Hochtor

Hier befindet sich auch die Gedenkstätte zu Ehren der beim Bau verunglückten Ingenieure und Arbeiter, die am Bau der Großglockner Hochalpenstraße beteiligt waren. Man macht sich heute gar keine Gedanken mehr darüber, unter welchen Bedingungen die Großglockner Hochalpenstraße gebaut wurde. Und dass es eben nicht so ungefährlich war, wie ein normaler Straßenbau heutzutage. Als die Bergstraße gebaut wurde, bestand ständig Lebensgefahr für die Bauarbeiter. Und so mancher Ingenieur und Bauarbeiter hat mit seinem Leben dafür bezahlt, diese Straße möglich zu machen.

Vom Fuscher Törl geht es hinab zur Fuscher Lacke, einem kleinen See. Bei warmem Wetter verlockt der See durchaus dazu, die Füße in das kühle Nass zu tauchen. Die Umrundung dauert auch nur 10-15 Minuten.

Weiter geht die Fahrt, hindurch durch den Mitteltörtunnel. Kurz danach haben wir eine längere Pause eingelegt. Die Aussicht hat sich mittlerweile geändert. Hast du auf der Hinfahrt noch auf die Westseite geschaut, geht die Aussicht jetzt gen Osten. Weit hinab ins Tal und in die Ferne schweift mein Blick, bevor ich plötzlich die vielen Bergblumen entdecke, die hier auf der Wiese wachsen. Zur Abwechslung fotografiere ich mal weniger Berge, dafür mehr Blumen.

 Die Pause hier haben wir für ein paar Snacks genutzt. Der Picknicktisch war frei als wir ankamen, also habe ich ihn direkt in Beschlag genommen. Es gab Salamisticks und Schokobrötchen. Nicht gerade das gesündeste Picknick, aber das war uns egal. Bei der schönen Aussicht hatte ich andere Gedanken als Kalorien zählen.

Das Hochtor

Kurz darauf ging es durch den nächsten Tunnel, das Hochtor. Dieser Tunnel liegt auf dem Scheitel der Großglockner Hochalpenstraße. Nördlich liegt das Kanton Salzburg, die Südliche Ausfahrt befindet sich im Kanton Kärnten. Hier befindet sich also sozusagen ein Grenzübergang.

Auch hier haben wir wieder angehalten und sind ein paar Meter den Kelten-, Römer- und Säumerweg hinaufspaziert. Auf Infotafeln steht einiges Wissenswertes über die Anfänge der Großglockner Hochalpenstraße, die damals natürlich noch nicht so hieß.

Einen Stopp empfehle ich hier auf jeden Fall. Es ist wirklich spannend zu lesen, wie die ersten Menschen diese Berge überquerten. In Eisenketten gefesselte Sklaven wurden hier entlang getrieben. Ein wirklich furchtbarer Gedanke, aber auch das ist ein Teil der Geschichte dieses Bergpasses.

Weiter zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe

Wieder auf der Straße geht durch ein paar Kehren vorbei am Wallackhaus, wo du auch super übernachten kannst (Schau dir unbedingt die Angebote auf deren Homepage an!) und der Station der Panoramabahn. Von dort kannst du mit der Seilbahn fahren und im Panorama Restaurant Schareck auf 2600m Höhe speisen. Da ein Mitglied unserer Reisegruppe unter akuter Höhenangst leidet, sind wir allerdings nicht mit der Seilbahn gefahren. Schade, der Blick aus der Gondel auf die Berge muss grandios sein! Falls du schon mit der Seilbahn gefahren bist, berichte mir bitte unbedingt davon in den Kommentaren!

Erneut folgen einige Kehren, an welchen es teilweise wieder Park- und Rastplätze gibt. Kurz nach der Guttalbachkehre erreichst du einen Kreisverkehr. Egal ob du von hier in Richtung Heiligenblut fahren willst oder planst, wieder nach Ferleiten umzukehren, dein Weg sollte auf jeden Fall erst einmal zur 8km entfernten Kaiser-Franz-Josefs-Höhe führen. Wir sind zunächst ohne einen Stopp direkt durchgefahren und haben entschieden, auf der Rückfahrt öfter anzuhalten.

Die Kaiser-Franz-Josefs-Höhe ist gleichzeitig auch das Ende der Straße. Das heißt, von hier wirst du den gleichen Weg zurückfahren, den du gekommen bist. Entweder auf dem Hin- oder auf dem Rückweg lege ich dir einen Zwischenstopp am Energiedusche Wasserfall ans Herz. Dieser liegt direkt an der Straße und kann vom Parkplatz aus bequem besucht werden. Übrigens kannst du hier deine Wasserflasche auch mit frischem Bergwasser auffüllen. Herrlich erfrischend und superlecker!

Energiedusche Wasserfall

Nach dem Energiedusche Wasserfall, dem Glocknerhaus Kärnten und zwei Kehren findet sich in der dritten Kehre wieder ein Parkplatz. Auf unserem ersten Roadtrip haben wir hier einen kurzen Stopp eingelegt und uns etwas die Füße vertreten. Der Blick auf den kleinen See ist wirklich wunderschön. Falls du genug Zeit hast und hier einen der begehrten Parkplätze erhaschen kannst, dann nimm dir ruhig auch die Zeit und laufe ein paar Meter über die Wiese.

Von hier geht es dann auch endlich zum Endziel, der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe. Geschafft!

Kaiser-Franz-Josefs-Höhe

Achtung, vor dem eigentlichen Parkplatz kommt schon ein größerer Parkplatz, der zum Panoramarestaurant Kaiser-Franz-Josefs-Höhe und Kaiser-Franz-Josef-Haus gehört. An dem willst du vorbeifahren. Parken kannst du am besten im Parkhaus Gletscherbahn, welches auf rund 2500m Höhe liegt. Aber selbst hier kann es bei der Ein- und Ausfahrt ziemlich voll sein. Wartezeiten sind daher möglich. Ein weiterer Grund, am Wochenende nicht hierher zu kommen. Oder wenn, dann schon zu den frühestmöglichen Öffnungszeiten. Wir hatten nicht nur „Stau“ bei der Einfahrt ins Parkhaus, sondern noch mehr bei der Ausfahrt!

Und endlich hast du bei gutem Wetter auch Aussicht auf den Gipfel des Großglockners – dem höchsten Berg Österreichs, den Gletscher Pasterze und den Gletschersee Sandersee. Über Wanderwege und Treppen kannst du bis zum See hinabsteigen. Aber du musst auch wieder zurückkommen. Und der Höhenunterschied ist schon ordentlich. Ein kurzer Spaziergang ist das jedenfalls nicht. Bei meinem nächsten Besuch werde ich eindeutig mehr Zeit einplanen und mindestens einen Finger in den vermutlich eiskalten Gletschersee stecken. Wenn nicht sogar einen ganzen Fuß!

Die Kaiser-Franz-Josefs-Höhe ist der Ausgangspunkt für so manche einfache bis schwierigere Wanderung. Heiko Müller hat es gewagt und ist von hier aus zu einer geführten Gletscherwanderung mit einem erfahrenen Guide aufgebrochen. Seinen sehr spannenden Beitrag und viele wahnsinnig tolle Bilder findest du auf seinem Blog „People Abroad“. Außerdem hat er auf seinem Blog noch weitere Beiträge mit tollen Outdoor-Tipps in der Region Großglockner.

Auf unserer ersten Tour haben wir im Kreisverkehr die Abzweigung nach Heiligenblut genommen. Von hier sind es noch etwa 8km bis zur Mautstation. Zurück zum Fuscher Törl sind es vom Kreisverkehr etwa 13km. Über die letzten Kilometer bis zur Mautstation Heiligenblut gibt es auch gar nicht mehr so viel zu sagen. Spektakulärer ist in jedem Fall die Aussicht bei der Auffahrt ab Ferleiten. Für uns ging es also vom Kreisverkehr wieder zurück gen Ferleiten, dieses Mal mit weniger Stopps als auf der Hinfahrt.

Wie viel Zeit brauchst du für einen Roadtrip über die Großglockner Hochalpenstraße?

Sofern du, wie wir, die Fahrt und die Aussicht genießen möchtest, sind 4-6 Stunden vollkommen ausreichend. Ausgiebige Pausen und zahlreiche Stopps schon eingeplant. Willst du auch ausgiebig spazieren oder gar wandern gehen, dann sind 8-12 Stunden, je nach Tour, empfehlenswerter. Oder du bleibst gleich über Nacht. Aber wie gesagt, für einen Roadtrip über diese Panoramastraße kannst du ruhigen Gewissens 6 Stunden einplanen, ohne das Gefühl zu haben, von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt zu hetzen.

Und was, wenn es regnet?

Unser Roadtrip durch Europa im Jahr 2017 war nicht nur geprägt vom Unfall, sondern auch vom schlechten Wetter in Österreich. Nicht nur, dass wir erst um kurz nach 17 Uhr in Ferleiten waren, nein, wir wurden auch den ganzen Tag von dunklen Wolken begleitet.

Aber dafür war die Atmosphäre doch irgendwie eine ganz besondere. Ich hatte den Eindruck, dass die Wolken die Berge noch größer und auch irgendwie bedrohlicher wirken ließen. Dazu tat das langsam schwächer werdende Nachmittagslicht sein Übriges.

Und je höher wir fuhren, umso näher kamen auch die Wolken. Als ob wir sie greifen könnten. Angekommen auf der Edelweißspitze hatten wir fast den ganzen Parkplatz nur für uns. Gut, an einem wolkigen Sonntag um kurz nach 18 Uhr sind vermutlich die meisten Besucher längst auf dem Heimweg. Wir jedoch nicht. Die Eintrittskarte war gekauft und ohnehin wollten wir gen Süden fahren.

So standen wir da, auf dem Parkplatz. Mitten in den Wolken. Mitten im Gewitter! Welch atemberaubender Anblick. Die Wolken zum Greifen nahe, direkt um uns herum. Regen, der auf unser Auto prasselt. Ein Licht, dass sich im Sekundentakt zu verändern scheint. Bei der Abfahrt von der Edelweißspitze wurde es mir dann doch echt mulmig. Glatte, nasse Kopfsteinpflaster, eine enge Straße und daneben der Abgrund.

Bei dem Wetter war an allzu viele Zwischenstopps auch nicht zu denken. Aber wir hatten Glück. Auf dem Weg zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe klarte das Wetter langsam auf. Der Regen ließ nach, die Sonne kam hervor und spiegelte sich auf der Straße, als ob sie sich davon überzeugen wollte, noch genau so zu strahlen wie vor dem Regen. Die Chance nutzen wir, um dann doch noch das eine oder andere Mal anzuhalten und die Landschaft zu genießen.

Der Vorteil am schlechten Wetter ist auf jeden Fall, dass du keine Radfahrer hast. Auch Motorradfahrer sind nur vereinzelt unterwegs. Und sofern du nicht mitten im Nebel steckst, kannst du ja trotzdem die Aussicht genießen, wenn auch vielleicht nicht ganz so weit wie an einem sonnigen Tag.

Mein Fazit: Auch bei Regen kann ein Roadtrip über die Großglockner Hochalpenstraße sehr aufregend sein. Sofern dir eine kurzfristige Planung möglich ist, würde ich zwar schönes Wetter vorziehen. Aber auf den Besuch dieser Panoramastraße zu verzichten, nur weil es regnet, würde ich nicht.

 

Das war er, unser Roadtrip zum Großglockner. Hast du noch Fragen, Anregungen oder möchtest mir etwas sagen? Dann hinterlasse mir einfach einen Kommentar.

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9 Kommentare

  1. Liebe Tanja,

    euer Trip wäre in der Form auch was für mich gewesen. Das Picknick wäre ganz nach meinem Geschmack (schließlich braucht es ja Energie für die aufregende Wanderung). Gut finde ich das Denkmal für die Verunglückten, denn ich finde es traurig, dass sie sonst vergessen werden würden.

    Schade, dass ihr nicht mit der Seilbahn fahren konntet. Hätte es für die Angstperson keine Alternative gegeben? Aber schön, dass ihr als Reisegruppe so gut zusammengehalten habt. Gerade für Menschen mit Änsgten ist das wichtig.

    Liebe Grüße
    Mo

  2. Liebe Tanja,
    das Großglocknergebiet wollten wir schon immer einmal bewandern. Die Glocknerstraße bietet wirklich für Wanderer und Motorfans so einiges. Deine Fotos haben die Stimmung in den Bergen so toll eingefangen, da freut sich mein Alpines-Herz. Ob Du es glaubst oder nicht, früher habe ich jeden Wasserfall zum abduschen nach einer Kletterpartie genutzt. Energiedusche Wasserfall trifft es zu 100%.
    Alles Liebe
    Annette

  3. Hi Tanja,
    dein Reisebericht erinnert mich daran dass ich die Strecke vor einem Jahr bereits einmal mit einem Freund auf dem Motorrad fahren wollte.
    Leider kam C dazwischen:-(
    doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben und so habe ich gerade meinen Freund kontaktiert und sofern das Wetter mitspielt werden wir diesen Trip kommendes Wochenende endlich nachholen.
    Dank dir weiß ich jetzt wo es sich lohnt eine Pause einzulegen:-)
    LG
    Stephan

  4. Die Aussicht und die ganze umgebung ist einfach so toll. Danke für deinen ausführlichen Bericht und die vielen neuen Infos. Echt schlimm, das Menschen bei den Bau ihr leben verloren haben.

  5. Über diese Hochalpenstraße gibt es auf jeden Fall sehr viel zu erzählen, wie ich gerade bemerkt habe! Nicht nur Geschichtliches, auch viel Interessantes nebenbei! Ich selbst hab übrigens auch Höhenangst und hätte deshalb auch auf den Tripp mit der Seilbahn verzichten müssen und wenn ich mir die kurvigen Straßen auf Bild Nummer 2 anschaue, würde ich die Fahrt bergauf auch nicht ohne Reisetabletten überstehen! Aber auf jeden Fall eine sehr schöne Gegend mit sehr schönen Zwischenstops! Am besten hat mir der Wasserfall gefallen, denn für Wasserfälle habe ich eh eine Schwäche!

    Liebe Grüße
    Jana

  6. Liebe Tanja,
    so wunderbar diese Gegend jetzt auch sein mag – die Geschichte scheint es mitnichten zu sein.
    Gefesstelt dort entlang getriebene Sklaven – unvorstellbar grausam!
    Und dass beim Bau der Strecke so viele Menschen umgekommen sind, ist ebenfalls tragisch. Gut, dass eine Gedenkstätte an diese Menschen erinnert – das lässt erahnen, unter welchen Bedingungen damals dort gearbeitet worden ist.
    Herzliche Grüße
    Anja von STADT LAND WELTentdecker

  7. Schön wenn man das passende Wetter hat. :D
    Uns war es leider nicht vergönnt.


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