Herzlich willkommen zum etwas anderen Citytrip! In meiner neuen Reihe ”Planlos in” will ich dir zeigen, dass nicht jede Städtereise und jeder Kurztrip minutiös geplant sein müssen. Manchmal erlebt man Salzburg (und alle anderen Städte) einfach besser, wenn man nicht von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit hetzt, sondern die Stadt durch planloses Spazierengehen erlebt. Und natürlich kann man dann immer noch bei den Top-Sehenswürdigkeiten anhalten!


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Das Navi spinnt in Salzburg

So sind Marion und ich also Ende März bei strahlendem Sonnenschein in Salzburg angekommen. Ich habe den Salzburg Kurztrip mit einer Dienstreise verbunden, sie hat sich extra Zeit genommen und ist über’s Wochenende nach Salzburg gekommen.

 

“Sei gewarnt, in Salzburg regnet es immer”, hat Marion am Telefon gesagt. Bei meiner Ankunft: Strahlend blauer Himmel und rund 18 Grad. Von Regen weit und breit nichts zu sehen. Tja, wenn Engel reisen, dann…! Nun, dann verfahren sie sich rund um den Bahnhof durch geänderte Wegführungen, die das alte Autonavi natürlich nicht kennt. Aber auch Google ist heillos überfordert mit dem Chaos rund um den Salzburger Hauptbahnhof. Und sogar die netten Polizisten, die ich nach dem Weg gefragt habe, wollten mich auf dem Weg zum Hotel in eine Einbahnstraße schicken. Da ist wohl doch der Teufel am Werk?

Mirabellgarten Salzburg mit blühenden Bäumen
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Irgendwann habe ich dann das passende Schild gesehen und habe Navi und Google Maps ignoriert. Einfach den Schildern folgen, so wie wir es früher auch gemacht haben. Und TADAA! Da ist sie dann auch, die Einfahrt zum richtigen Parkhaus. Direkt am Aufzug zur Lobby ist auch ein schöner Parkplatz frei. Schnell auspacken und hoch. Marion wartet schon  und lässt sich ihr kühles Bierchen schmecken. 

Das Zimmer im H+ Hotel Salzburg )Affiliate Link) ist funktional, aber sehr schön eingerichtet. Die Aussicht ist nett, aber nicht spektakulär. Von den umliegenden Bergen sieht man aus unserem Zimmer nicht allzu viel. Aber wir wollen uns ja auch gar nicht lange aufhalten, sondern in die Stadt gehen. Gesagt, getan, nachdem ich mich aus meinem Bürooutfit geschält und in meine “Straßenklamotten” geschmissen habe, machen wir uns umgehend auf den Weg.

Salzburg im Frühling

Marion kennt sich glücklicherweise ein wenig aus in Salzburg und führt uns bei schönstem Nachmittagslicht erst einmal zum Schloss Maribell mit dem Mirabellgarten. Dort blühen schon die Bäume und alles erstrahlt irgendwie frühlingshaft. Salzburg im Frühling ist wirklich wunderschön!

Pegasusbrunnen Salzburg
Pegasusbrunnen

Wissenswertes: Das Schloss Mirabell wurde im Jahr 1606 von Fürsterzbischof Wolf Dietrich für seine Salome Alt erbaut. Das Schloss Mirabell und die Barockstiege-Engelsstiege können Montag-Samstag von ca. 8-18 Uhr besichtigt werden, jedoch nicht an Sonntagen und Feiertagen.  Der Marmorsaal hat folgende Öffnungszeiten: Montag, Mittwoch, Donnerstag ca. 8-16 Uhr, Dienstag und Freitag 13-16 Uhr. Jedoch sind keine Besichtigungsmöglichkeit bei Sonderveranstaltungen möglich.

Der Mirabellgarten ist täglich ca. 6 Uhr bis Einbruch der Dunkelheit geöffnet, mit Teilsperrungen im Winter. Das Heckentheater und der Zwergelgarten sind im Winter geschlossen, die Orangerie dagegen ist jeden Tag von 9-16 Uhr geöffnet.

Die Eintritte sind alle frei!

Brücke vor
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Doch es waren nicht etwa die blühenden Obstbäume oder der Pegasusbrunnen, die sie mir zeigen wollte, sondern einen ganz besonderen Platz. Nämlich einen Platz unterhalb einer Brücke mit Magnolienbäumen, die gerade in schönster Blüte stehen, als wir in Salzburg sind. Und was macht man, wenn man auf einer Brücke steht und hinter einem diese wunderschönen, rosafarbenen Blüten blühen? Natürlich erst mal ein paar Fotos. Nette Passanten haben erst einmal einige tolle Fotos von uns beiden gemacht.

Tanja und Marion vor blühenden Magnolienbäumen

Nach einigen lustigen Fotos geht es auch schon weiter. Gemütlich schlendern wir durch den größtenteils noch im Winterschlaf liegenden Mirabellgarten und landen schließlich am Makartplatz.

Tipp: Auch das ist ein toller Platz für Instagramfotos, denn auch hier gibt es sehr schöne und große Magnolienbäume. Hier steht man allerdings eher unter den Bäumen und hat leider auch immer einige Fußgänger und Autos um einen herum.

Unser Spaziergang führt uns als nächstes zur Salzach. Über den Makartsteg überqueren wir den Fluss. Das ganze Geländer ist voller Liebesschlösser. Falls du keines dabei hast, dann kannst du dir in den Geschäften in der Altstadt ein eigenes Schloss kaufen. Das machen Marion und ich aber natürlich nicht! Wir schlendern erst einmal durch die alten Gassen und gucken in den einen oder anderen Laden auch hinein. Marion erzählt mir sehr, in welchem Geschäft sie ein Dirndl gekauft hat, hierzu eine Geschichte und dazu eine Anekdote. Manchmal frage ich mich, ob sie in einem früheren Leben nicht doch eher ein Reiselexikon war?

Wir lassen uns erst einmal treiben und stehen schon bald vor der Bürgerspitalkirche St. Blasius. Da sie geöffnet ist, schauen wir einmal in die Kirche hinein. Da die Karwoche begonnen hat, ist die Jesusfigur, wie es üblich ist, abgehängt. Und auch in der Kirche hat sie mir einiges Spannendes zu erzählen. Zum Beispiel, dass es heute nicht mehr möglich ist, das Rot im Glas zu reproduzieren. 

 

Niemand weiß mehr, wie vor hunderten von Jahren das Glas in diesem leuchtenden Rot eingefärbt wurde. Das heutige Rot ist immer etwas anders als das Original. Besonders sichtbar wird es an den zum Ende des Zweiten Weltkriegs zerstörten Fenstern. Aber überhaupt finde ich die Fenster unglaublich imposant. Die Menschen früher haben wirklich ein unglaubliches handwerkliches Talent. Die Kunst, Glas einzufärben, ist irgendwie nicht das einzige, was der Menschheit im Laufe der Jahre verloren gegangen ist. Das denke ich jedenfalls immer wieder, wenn ich in einem hunderte Jahren alten Gebäude stehe…

Essen und Trinken in Salzburg

Wir spazieren weiter durch die Altstadt und stehen schon bald auf dem Marktplatz. Hier trifft man sich gerne auf einen Feierabendwein. Was im Ruhrpott früher die Buden waren, sind hier die kleinen Lokale. Fröhliches Gelächter ertönt. Und dann sie Marion es: einen Stand mit ihrem Lieblingssekt!

Ohne etwas richtiges gegessen zu haben, haut der kleine Sekt bei mir schon rein. Leicht schwankend geht es weiter. Mittlerweile fängt es auch schon an zu dämmen. Ein wunderschöne rosa Himmel leuchtet über Salzburg. Und unsere Mägen beginnen auch langsam zu knurren. Also schauen Marion und ich, was es denn zu essen geben soll.

Wir finden einen guten Italiener, der sehr gute Bewertungen hat. Also los, der ist nur 3 Minuten entfernt. Leider sieht er schon ziemlich voll aus. Und so ist es dann auch. Der einzige freie Tisch ist in 45min reserviert. Das reicht uns nicht, 30min bis das Essen kommt und dann in 10-15min alles runterschlingen?

Also suchen wir weiter. Doch auch der nächste Versuch scheitert. Laut Maps und auch laut der Homepage sollte es auch hier leckeres Essen geben. Doch vor Ort sagt man uns, dass es “nur” Antipasti gibt. Also weiter. Am Ende entscheiden wir uns für das Wirtshaus Zwettler’s. Eigentlich nicht so ganz meine Küche, dachte ich.

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Marion hat sich eine Bratwurst und ich mir die Knödelvariation bestellt. Irgendwas muss ich ja essen. Aber dann kommt mein Abendessen und was soll ich sagen? Es hat mich total umgehauen! So dermaßen lecker, dass ich fast eine zweite Portion bestellt hätte! Ich glaube, ich habe noch nie so gutes Sauerkraut gegessen und auch die Knödel waren unglaublich lecker.

 

Überhaupt hat uns das Wirtshaus sehr gut gefallen. Es lief die ganze Zeit richtig gute Musik. Alleine deshalb kann man es empfehlen. Auch das Ambiente war toll. Alles sehr stimmig. Die Bedienung war sehr nett, fix aber nicht aufdringlich. Genau richtig also für einen gemütlichen Abend mit gutem Essen.

Ich werde mir nie als Foodfotograf einen Namen machen

Gut gesättigt machen wir uns auf den Heimweg. Unser Weg führt über den Mozartplatz, wo wir den hell beleuchteten Mozart vor dem beinahe vollen Mond bestaunen und ein paar Fotos machen. Obwohl es noch nicht einmal 21 Uhr ist, ist hier fast niemand mehr unterwegs. Wieder zurück durch die Altstadt und über den Fluss kommen wir wieder in den Maribellgarten.

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Der Vier-Elemente-Brunnen, der uns bei Tageslicht gar nicht richtig aufgefallen ist, ist bei Dunkelheit bunt erleuchtet. Die pinke Fontäne bildet einen schönen Kontrast zum blauen Brunnenwasser. Und im Hintergrund ist das Schloss Mirabell, ebenfalls beleuchtet. Auch hier ist es beinahe menschenleer. Marion ist etwas besorgt, dass hinter einer Hecke ein Bösewicht hervorspringen kann. Aber ich versichere ihr, dass wir jeden, der uns überfällt, ausrauben werden. Ich glaube das haben die Bösewichte gehört und uns deshalb in Ruhe gelassen.

Wohlbehalten kommen wir wieder am Hotel an. Dort gönnen wir uns noch einen kleinen Absacker bevor es ins Bett geht. Am nächsten Morgen steht nämlich eine Wanderung um den Gaisberg an. Allerdings soll ja das Wetter am späten Vormittag umschlagen. Deshalb wollen wir früh beim Frühstück sein und den hoffentlich sonnigen Vormittag noch ausnutzen. Ob wir das geschafft haben? Das liest du schon bald auf unserem Wanderblog Wandern und Meer. Damit du dort den Beitrag nicht verpasst, trage dich am besten direkt in den Newsletter ein. Und auch über ein Abo auf diesem Blog würde ich mich sehr freuen. Du wirst auch nicht zugespammt, versprochen! Außerdem bekommst du so sofort mit, wenn der zweite Teil von “Planlos in Salzburg” online geht.

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6 Kommentare

  1. Liebe Tanja,

    mit Genuss habe ich Deinen etwas anderen Reisebericht gelesen und richtig mitgefiebert! Ich mag die Idee, ohne großen Plan einfach zu starten, total! Haben wir in diesem Urlaub jetzt nicht anders gemacht und es war einfach perfekt. In Salzburg war ich noch nie, aber jetzt bin ich wirklich neugierig auf diese Stadt! Deine Bilder dazu bringen mich echt ins Grübeln, wann ich mal Zeit habe, hinzufahren und auch wie Du einfach mich mal treiben zu lassen. Danke für diesen tollen Beitrag!

    Liebe Grüße, Bea von Sweet&Healthy.

  2. Liebe Tanja,
    danke für den sehr authentischen Reisebericht. Dieser hat mich sehr neugierig auf Salzburg gemacht und ich möchte die Festspielstadt gern selbst einmal besuchen. Deine Fotos dazu sind wirklich toll geworden!
    Besonders schön finde ich auch die großen Magnolienbäume.
    Herzliche Grüße
    Vivienne

  3. Oh als ich „Marion“ las, dachte ich direkt an diese Marion und ich lag richtig ;) Ist ja schön, dass Ihr Euch mal treffen und das mit einem Bummel durch Salzburg verbinden konntet! Ich war leider noch nie in dieser Gegend, finde aber Schlösser und Schlossgärten auch immer so spannend und sehenswert! Schade, dass die anvisierten Lokale bereits voll waren, aber es scheint ja im letzten wirklich geschmeckt zu haben! Da fällt mir ein, ich sollte auch noch einen Tisch für Freitag bestellen, sonst bekomme ich auch keinen Tisch mehr, dort wo es mich am Freitag hinverschlägt!

    Liebe Grüße
    Jana

  4. Liebe Tanja,
    da hätte ich dir vorab ganz viele schöne Ausflugsziele zeigen können, hätte ich das gewusst.
    Was mich ja völlig verwundert, wieviele Liebesschlösser inzwischen an der Brücke hängen. Diese Unmengen kannte ich noch nicht.
    Werden Sie regelmäßig entfernt, weißt du das zufällig?

    Gerade bei Nacht sind die Lichter der Stadt wunderschön. Hattest du ein ganz persönliches Highlight?

    Liebe Grüße, Katja

    • Ach, deine Tipps nehme ich sehr gerne dennoch, ich fahre schließlich öfter beruflich nach München, da hänge ich dann einfach mal ein langes Wochenende dran. Marion meinte, sie glaube sich zu erinnern, die Schlösser erst vergangenen September abgemacht worden wären. Aber man kann sie ja direkt in den Souvenirläden in der Altstadt neu kaufen und wieder aufhängen. ;)

  5. Hallo Tanja,
    Salzburg soll total schön sein. Das kann ich mir nach deinem Beitrag richtig gut vorstellen. Ich selbst war aber bislang noch nicht da.

    LG Marie


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