Anfang August 2022 fand der Deutsche Wandertag im Remstal statt. In dem Zusammenhang habe ich einen Wanderführer für das Remstal gewonnen. Leider konnte ich am Wandertag nicht mitwandern. Das habe ich aber Ende August nachgeholt.

 

Es war Nebel angesagt, also klingelt um 5 Uhr der Wecker. Zum Sonnenaufgang will ich loswandern. Die Kameratasche gepackt, das Frühstück und den Tee vorbereitet, der Wanderung kann nichts mehr im Wege stehen.


Dein Vertrauen ist mir extrem wichtig: Dieser Artikel enthält Empfehlungs-Links (Affiliate-Links). Buchst du über einen der Links ein Hotel oder kaufst ein Produkt, dann erhalte ich eine kleine Provision. Dir entstehen dadurch keine Mehrkosten und du unterstützt dadurch diesen Blog. Vielen Dank! Deine Tanja


Die Wanderung ist im Wanderführer mit 7,3km, auf der Infotafel am Parkplatz mit 7,5km angegeben. Ich denke, die 7,3km treffen es eher, da meine App 7,5km angezeigt hat, ich aber teils auch hin und her gelaufen bin bzw. einen kleinen Abstecher in Seitenwege gemacht habe.

 

Die Angegebene Nettodauer beträgt 2:15 Stunden laut Wanderführer, die Infotafel sagt, man schafft es auch in 2 Stunden. Scheinbar sind die Tafeln wirklich nur sehr grob gerundet. Ja, wenn du mit normaler Geschwindigkeit durchläufst, dann schaffst du die Strecke auch in zwei Stunden. Aber dann hättest du gar keine Zeit, dir alles in Ruhe anzusehen, die Aussicht zu genießen oder eine Rast einzulegen. Deshalb empfehle ich wenigsten 3 Stunden, besser 3,5 Stunden einzuplanen.

Die Wanderung wird mit dem Schwierigkeitsgrad „mittel“ angegeben. Ich bin noch nicht sonderlich wandererfahren, aber da die Wege alle komplett ausgebaut sind und du selbst mit einem Kinderwagen bequem die Runde gehen kannst und sie nur wenige Steigungen enthält, würde ich persönlich sie eher als „leicht“ bezeichnen.

 

Laut dem Buch geht es 103m hoch, die Infotafel behauptet, der Anstieg beträgt 55m. Meine Running-App hat über 200m angegeben. Die zählt aber vermutlich jeden kleinen Hügel und ist deshalb eher unzuverlässig. Der Höhenunterschied zwischen dem höchsten und niedrigsten Punkt liegt bei ca. 70m.

Länge: ca. 7,5km

Dauer: 2:15 Stunden

Aufstieg: 55-103m (ungenaue Angaben auf Tafel und im Buch)

Funks Brünnele Weg - Hier startest du

Es gibt am Ausgangspunkt der Wanderung einen Parkplatz. Der ist allerdings sehr beliebt und an einem sonnigen Sonntag am späten Vormittag bereits recht voll. Du findest ihn bei Google unter dem Namen „Wanderparkplatz Sandbühl“. Achtung, es wird auch vom Wanderparkplatz „Kelterberg“ geschrieben, den findest du so aber nicht auf Google. Versuche es im Navi mit „Greuthweg“. Die Straße in Google stimmt NICHT, wie ich aus eigener Fahrung bestätigen kann. Eine Nahverkehrsverbindung gibt es leider dorthin nicht, was sehr schade ist.

Funks Brünnele Weg - Die Wanderung

Der Weg startet praktisch an der Infotafel. Eine ganze Weile geht es moderat ansteigend geradeaus. Folge der Beschilderung. Entweder findest du eine „22“, ein PL2 und manchmal auch ein Schild, dass die Strecke zum Wanderparkplatz angibt. Bis auf einer Kreuzung auf dem Rückweg war immer sofort und eindeutig klar, wo es langgehen sollte.

Tipp: Wenn du unsicher bist, entscheide dich für den besser ausgebauten Weg.

Die Wanderwege haben auch alle Namen, die habe ich mir aber ehrlich gesagt gar nicht gemerkt, da die Beschilderung auch so schon extrem gut war. Im Wanderführer „Dein Augenblick“ kannst du die Wegenamen aber alle nachlesen.

Da ich schöne Wälder liebe, hat es mich wirklich sehr gefreut zu sehen, dass der Wald hier insgesamt recht gut gemischt ist. Klar gibt es auch reine Nadelholzplantagen, die halten sich aber sehr in Grenzen. Laut einem Schild am Parkplatz wird der Wald nach den anerkannten PEFC Standards bewirtschaftet.

Der Weg ist sehr gut ausgebaut und durchgängig befestigt. Es ist noch früh, deshalb ist es teils im Wald selber noch recht düster. Aber ich mag diese Stimmung, morgens, wenn der Wald erwacht und das Licht ihn langsam mehr und mehr durchflutet.

Beim Wandern höre ich nie Musik. Ich lausche den Geräuschen des Waldes. Und tatsächlich höre ich schon die Schwarzspechte. Mist, alle Teleobjektive liegen im Auto. Und dann sehe ich diese seltenen Vögel sogar. Zwei Stück, wie sie um einen abgestorbenen Baum herumtanzen und nach Würmern picken. Für ein Foto reicht es leider nicht.

Mittlerweile komme ich immer weiter in den Wald und es lichtet sich teils. Die Sonne erleuchtet die ersten Baumwipfel in einem goldenen Licht. Ein toller Anblick. Noch schöner wird es, als sie durch die Äste scheint. Zeit für ein paar Sonnensternfotos.

Nach nicht einmal 2 Kilometern komme ich zur Quelle „Funks Brünnele“.  Laut den Angaben im Internet handelt es sich um eine Trinkwasserquelle. Leider hat meine Wasserflasche nicht in den Rucksack gepasst. Ich habe es vorgezogen meinen Tee mitzunehmen. Immerhin hatte es nur 11 Grad, als ich gestartet bin.



Der Rastplatz am Brünnele lädt zum Verweilen ein. Sehr idyllisch sieht er aus an diesem Morgen. Und zeigt erste Vorboten des Herbstes, mit den vielen bunten Blättern. Leider zeugen sie weniger vom Umschwung der Jahreszeiten als von der langen Trockenheit des Jahres 2022.

Weiter geht es. Die Sonne schickt wieder ihre Strahlen durch den Wald. Die Steigung ist relativ moderat und für mich kaum spürbar. Man merkt es einfach, wenn man nur die Weinberge hat für Nordic Walking. Zwischendurch überholen mich auch gleich Frühsportler, die ebenfalls die frische Morgenluft genießen wollen.

Nicht weit nach der Quelle komme ich an einen Abzweig. Dort gibt es einen wunderschönen Tümpel. Obwohl ich geradeaus gehen müsste, biege ich dort kurz links ab und halte die Aussicht kurz fest. Auch hier gibt es einen Rastplatz mit Tisch, der um diese Uhrzeit ebenfalls noch leer ist.

Und wiederum nach kurzer Zeit kommt schon der nächste Waldtümpel. Und auch hier findest du einen tollen Picknickplatz. So viel Pause mag man gar nicht machen, wie man hier wunderschöne Raststellen findet. Hätte ich nicht mein Sitzkissen vergessen und wäre die Bank nicht nass gewesen, dann hätte ich hier tatsächlich eine kurze Rast eingelegt. Nur um die Aussicht zu genießen, nicht weil ich nach nicht ganz 3 km schon müde geworden wäre…

Weiter führt der Weg durch Mischwald, bis ich an eine Gabelung komme. Kurz muss ich das Schildsuchen, doch dann bin ich sicher, richtig abgebogen zu sein. Eine alte Eiche zieht meinen Blick auf sich und ich verweile kurz um ein paar Fotos zu machen.

Tipp: Bleibe hin und wieder stehen und blicke auch einmal zurück. Morgens läufst du viel der Sonne entgegen, doch mit der Sonne im Rücken gewinnt der Wald ein ganz neues Bild.

Nicht weit nach der Abbiegung komme ich an den Waldrand, zum Panoramaweg. Von hier hast du eine grandiose Aussicht auf das Tal. Doch vorher will ich auf etwas hinweisen: Im März 2022 haben freilaufende Hunde einige Rehe gerissen, unter anderem auch ein trächtiges! Bitte haltet eure Hunde im Wald IMMER an der Leine. Schützt die Tiere und haltet eure Hunde unter Kontrolle.

An diesem Morgen war Nebel angesagt. Leider gab es im Wald zuvor trotz der vielen Wasserstellen und der entsprechenden Feuchtigkeit nur vereinzelt leichten Dunst, da wo die Sonne hin schien. Von richtigem Nabel ist weit und breit nichts zu sehen. Der ist dafür im Tal. Man kann den Nebelwolken richtig zusehen, wie sie durch das Remstal ziehen.

Auch auf der Streuobstwiese wabern leichte Nebelschwaden. Zusammen mit dem Sonnenschein ergeben sich so wirklich wunderschöne Bilder. Ich habe eine schöne Stelle gefunden um die Aussicht zu genießen und ausgiebig Fotos zu machen. Doch bald zieht es mich wieder in den Wald. Zunächst geht es vorbei an einigen Schrebergärten. Dann folgt linker Hand noch eine Streuobstwiese, hinter der eine dichte Nebelwolke wie eine weiße Wand aufsteigt.

Ein Baum lehnt sich nach Links. Er scheint keine richtige Krone zu haben, alle Äste wachsen Richtung Hang. Abgebrochen scheint auch nichts zu sein. Was man im Wald nicht für kuriose Bäume finden kann. Wie ein Tunnel umschließen die Bäume den Weg. Gleich darauf folgt die nächste Streuobstwiese bevor es endgültig zurück in den Wald geht.

Hier kommst du an eine Kreuzung. Die Beschilderung finde ich etwas dürftig. Du biegst hier links ab, gehst wenige Meter den Berg runter und direkt wieder rechts in den Weg hinein. Falls du unsicher bist steht weiter oben am Weg aber auch direkt eine Infotafel, auf der der Weg eingezeichnet ist.

An dem Weg, in den ich einbiegen muss, hält soeben ein Porsche Macan und ein Mann steigt mit seinem Hund aus. Wieso muss man eigentlich mit seinem Porsche mitten in den Wald fahren, um seinen Hund spazieren zu führen? Manche Menschen gehören echt an den Ohren gezogen!

Von hier aus geht es weiter auf dem gut ausgebauten Wanderweg. Auf dem Panoramaweg habe ich beschlossen, beim nächsten Rastplatz mit Tisch werde ich frühstücken. Also halte ich Ausschau nach einem weiteren Rastplatz entlang des Weges. Neben mir geht es steil den Berg hinauf und hinab. Die Aussicht ist allerdings doch eher mäßig. Und ich bekomme Hunger.

Zwischendurch halte ich nochmal an um einige Fotos zu machen. Dampf steigt von den Brombeeren auf, da die Sonne mittlerweile hoch genug steht und ihre Strahlen auch über den Berg wirft. Auch einige Farne und Schachtelhalme geben schöne Motive ab. Aber eine Bank sehe ich weit und breit nicht. Nicht einmal eine ohne Tisch. Auf dem Hinweg gab es so viele, und jetzt?

Nach einem kurzen aber sehr netten Gespräch mit zwei Spaziergängern endet der Wald auch schon bald. Ich erreiche die Straße, die zum Parkplatz führt. Irgendwie macht sich etwas Enttäuschung breit. Seit dem Ende des Panoramaweges fühlte sich alles an wie Rückweg. Keine Rastmöglichkeit, keine schöne Aussicht mehr. Und das für beinahe 3 Kilometer. Aber immerhin gibt es am Parkplatz eine Bank, auf die ich mich setze und endlich mein mitgebrachtes Frühstück verzehre. Es gibt selbstgebackene Brötchen und dazu einen leckeren schwarzen Tee.

Ich reflektiere noch etwas über meine Morgenwanderung. Würde ich den Weg nochmal gehen oder weiterempfehlen? Ja! Aber ich würde empfehlen, den Weg gegen den Uhrzeigersinn abzulaufen. Die ersten 3 Kilometer kannst du relativ zügig ablaufen, danach wird der Weg immer schöner. Und je länger du unterwegs bist, um so eher willst du auch mal eine Pause machen. Keiner macht die Rast zu Beginn seiner Wanderung, stimmt’s?

Insgesamt hat mir Funks Brünnele Weg sehr gut gefallen und ich werde ihn noch einmal mit meiner Mutter ablaufen. Dann aber wie schon gesagt in umgekehrter Richtung. Dann ist das ein wirklich toller Wanderweg mit einigen wunderschönen Rastplätzen, an denen man hervorragend picknicken kann.
Im Remstal und der Umgebung von Stuttgart gibt es weitere viele schöne Wanderruten. Einige werde ich dir mit der Zeit hier vorstellen. Bis dahin schau doch einmal bei Gina und Marcus vorbei, sie haben eine Weinwanderung um Stuttgart unternommen. Und Hubert zeigt dir den Kulturlandschaftspfad in Weinstadt Strümpfelbach, der perfekt ist für den kommenden Herbst.

Wenn du zukünftig mehr über schöne Wanderungen und außergewöhnliche Wege im Remstal und der weiteren Umgebung erfahren willst, trage dich in den Newsletter ein. Dann bekommst du immer eine Neue Nachricht, wenn ein neuer Beitrag erscheint.

Newsletter

Verpasse keine Blogbeiträge mehr und erhalte exklusive Updates zum Freebie-Bereich.

Newsletter

Bitte trage deine E-Mail-Adresse ein.

Vergiss nicht, diesen Beitrag zu teilen!

Empfohlene Beiträge

10 Kommentare

  1. Das klingt nach einer tollen Tour, da würde ich am liebsten mitwandern.
    Die Bilder sind auch traumhaft geworden. Licht, das durch Bäume fällt, ergibt immer wieder ein tolles Bildmotiv.
    Liebe Grüße!

  2. Das klingt nach einer traumhaften Tour.
    Jetzt freue ich mich noch mehr auf die kommenden Tage.
    Gemeinsam mit meiner Kamera durch den Wald streifen und hoffentlich auch Nebel erleben.
    Ein paar Fototipps habe ich mir extra bei dir geholt.
    Danke 🙏 liebe Grüße Katja

  3. Wow, was für eine schöne Route! Ich kann mich mal wieder gar nicht entscheiden, welches deiner Fotos mir am besten gefallen hat! Aber es waren auf jeden Fall ganz viele dabei! Aber komisch, wie die Angaben im Buch und auf der Infotafel variieren! Wer hat denn da zuletzt mal nachgemessen?

    Ich bin übrigens so gar kein Frühaufsteher! 5 Uhr morgens klingt für mich ganz schlimm, aber ich bewundere dich, dass du das mit Essen im Rucksack und Teeflasche durchziehst! So oft! Ich glaube, da siehst du Eindrücke, die mir als Langschläfer verborgen bleiben! Tolles Licht, seltene Vögel usw.!

    Traurig fand ich übrigens das Schild mit den verletzten Rehen! Ich war heute auch mit Hund im Wald und würde ihn dort nie von der Leine machen!

    Liebe Grüße
    Jana

    • Ja das fand ich auch wirklich schlimm. Ich spreche hin und wieder auch Leute darauf an. Aber viele sagen „mein Hund jagt nicht“. Bis er es eben doch mal tut.

  4. Was für eine traumhafte Landschaft und wunderschöne Bilder! :-)
    Einfach wunderbar! Ich freu mich, dass ich deinen Blog entdeckt hab und bin auch in der Zukunft gespannt auf deine Reiseberichte.

    viele Grüße,
    Trixie S.

    • Hallo Trixie,
      ich freue mich, dass dir mein Blog gefällt. Ich habe noch ganz viele Berichte zu schreiben, da wird es regelmäßig Nachschub an neuem Leseatoff geben.

  5. Hallo Tanja,

    vielen Dank für den tollen Beitrag. Das Remstal hatten wir bis jetzt noch gar nicht auf dem Schirm, aber die Wanderung klingt wirklich toll :-) perfekt für einen Sonntagsausflug :-)

    Viele Grüße,
    Tanja und Martin

    • Hallo ihr beiden,

      ich habe bei euch mal auf den Blog geschaut. Schaut euch mal Waiblingen an (dazu gibt es auch was auf meinem Blog), dort gibt es einen ganz tollen Wohnmobilstellplatz. Ungeben von Natur und on 5 Minuten zu Fuß in der Altstadt. Von da seid ihr auch ganz schnell im Remstal.


Kommentar hinzufügen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert