Neuseeland – eine Auszeit, die mein Leben veränderte

Das Reisen war eigentlich schon immer meine größte Leidenschaft. Ich war früher eigentlich ständig unterwegs, vor allem in den USA, Kanada und Australien, aber auch in allen möglichen Ecken Europas, im Nahen Osten oder in der Karibik. Dann war aus privaten Gründen leider für viele Jahre Schluss damit. Mehr als zehn Jahre lang musste ich ständig in Deutschland verfügbar sein und konnte einfach nicht weg. So konnte ich meinen Traum, nach Neuseeland zu reisen, lange Zeit nicht wahr machen. Aber dann änderte sich meine private Situation, und sofort ratterte es in meinem Kopf und ich begann mit der Planung.


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Ich arbeite (noch) als Pressesprecherin an einer Hochschule. Da habe ich sechs Wochen Urlaub. Entschieden zu wenig! Also bat ich meinen Chef um unbezahlten Urlaub und konnte schließlich kurz vor Weihnachten 2019 für drei Monate nach Neuseeland aufbrechen. Drei Monate Auszeit in Neuseeland haben mein Leben komplett verändert. Im Alter von 58 Jahren habe ich schon vor Ort in Neuseeland beschlossen, nur noch genau das zu tun, was mich wirklich begeistert – reisen und fotografieren. Nachdem mein Chef mir keine zweite Auszeit ermöglichen wollte, habe ich meinen Job zum Ende des Jahres an den Nagel gehängt und werde dann zunächst noch einmal drei Monate durch Neuseeland fahren. Und mich als Bloggerin und Fotografin selbstständig machen. Neuseeland hat mir sehr sehr deutlich vor Augen geführt, dass das Leben kurz ist. Dass ich genau jetzt damit beginnen muss, das zu tun, und nur das, was ich tun will.



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Wieso Neuseeland?

Doch von Anfang an. Und warum gerade Neuseeland? Und schon wieder Neuseeland? Wie ist es eigentlich in Neuseeland? Ich habe jede einzelne Minute genossen in diesem tollen Land mit seinen tollen Menschen. Es war eine intensive Zeit voller neuer Eindrücke und Erfahrungen. Ich kann jeden verstehen, der dort kleben bleibt und nie mehr zurück will. Für mich allerdings ist das keine Alternative. Es gibt einfach zu vieles in Deutschland, was ich nach wie vor sehr liebe. An erster Stelle sind es einige Menschen, die ich auf Dauer nicht missen möchte. Aber es ist zum Beispiel auch die deutsche Sprache, die so viel reicher ist als die englische, die ich wegen ihrer Unkompliziertheit sehr mag, die für mich aber niemals zu „meiner“ Sprache werden könnte. Und es sind die einfachen Dinge wie Schwarzbrot, Altbier oder Kartoffelklöße.

Überhaupt – die einfachen Dinge: In Neuseeland ist alles ein bisschen anders als zu Hause. Es ist teuer! Das solltet Ihr auf dem Schirm haben, wenn Ihr mit dem Gedanken spielt, dort Urlaub zu machen. Raucher wie ich haben’s schwer. 30 Gramm Tabak kosten 62 Dollar, was ca. 37 Euro sind. Die neuseeländische Regierung möchte nicht, dass die Leute rauchen. Tun sie trotzdem, klar. Ich habe Zigaretten gedreht, die so dünn wie Streichhölzer waren. Die Blättchen sind billig.:-) Aber teuer sind auch die meisten anderen Sachen, die Spaß machen. Ein Kneipenbesuch zum Beispiel. Ein Pint Bier gibt’s für 10 bis 12 Dollar – unter 6 Euro ist da selten was zu machen. Aber hey, es war Sommer, also habe ich kaltes Bier im Supermarkt gekauft und mich an den Strand gesetzt.

Es gibt aber auch (sehr wenige) erfreuliche Preise in Neuseeland. Die für Reisende wohl wichtigste Nachricht: Benzin ist ein ganzes Stück billiger als zu Hause. So richtig billig sind die Lebensmittel, die bei uns richtig teuer sind – Fisch, Rind- und Lammfleisch. Genau davon habe ich hauptsächlich gelebt. Fast jeden Abend ein sehr großes Steak von allerbester Qualität und mittags frischen Fisch – kann man machen. Zwischendurch mal was vom Inder – ließ sich prima aushalten.

Kulinarisches Neuseeland

Dass es in Neuseeland wundervolle Natur und nette Menschen gibt, hatte ich erwartet oder zumindest gehofft. Womit die Kiwis mich aber gehörig überrascht haben, sind die kulinarischen Genüsse. Die wissen wirklich, was gut ist. Ganz anders als in Nordamerika, wo viel übers Kochen, übers Essen und Trinken geschwafelt wird, wo es aber am Ende wirklich bescheiden ist, was man so bekommt, ist es dort in jeder Hinsicht lecker. Der Kaffee zum Beispiel – überall traumhaft! Oder der Wein – es gibt wirklich edle Tröpfchen! Das Bier ist ausgesprochen vielfältig. Da kann man schnell mal ins Klo greifen, aber es gibt dann auf jeden Fall sehr gute Biere, wenn man sie mal gefunden hat.

Und das Essen in den Restaurants ist durchaus sehr gut, allerdings auch recht teuer. Billig hingegen sind die köstlichen Pies und Rolls – Lieblings-Fast-Food der Kiwis. Ich weiß nicht, wie viele davon ich verspeist habe… Obst und Gemüse – alles in großer Vielfalt vorhanden. Das einzige traurige Kapitel ist Brot. Ich habe Knäcke gegessen. Mehr ist dazu nicht zu sagen. Aber ich konnte es gut verschmerzen.

Deshalb liebe ich Neuseeland

Was hat mir nun so gut gefallen in Neuseeland, dass ich den nächsten Flug schon gebucht hatte, bevor ich zurück in Deutschland war? Das ist gar nicht so einfach zu beantworten. Klar, die herrliche Landschaft und das allgegenwärtige Meer spielen eine Rolle, auch die langen Tage und die Wärme im Sommer auf der Südhalbkugel. Wichtiger noch ist, dass es fast überall, sogar in Städten wie Christchurch und Wellington, viel ruhiger und viel freundlicher zugeht als zu Hause. Keine Staus, keine überfüllten Züge, keine Menschenmassen, keine Hektik. Und die Leute, die Dir begegnen, strahlen Dich an und sagen manchmal so was wie „Beautiful day today!“ oder „Enjoy your day!“. Es ist schön, mit wildfremden Leuten ein paar freundliche Worte zu wechseln oder einen guten Morgen zu wünschen und dann einfach weiterzugehen.

Das Wichtigste und Entscheidende aber war für mich das Freiheitsgefühl. Herumreisen, tun und lassen, was ich will, gehen oder bleiben, wo oder wohin ich will. Und das in einem Land, das, verglichen mit Deutschland, zugleich ganz ähnlich und ganz anders ist. Du fährst durch eine Landschaft, die ein bisschen aussieht wie zu Hause. Aber die Tiere und Pflanzen sind bei näherem Hinsehen komplett anders. Du sprichst mit Leuten, die ähnlich drauf sind wie zu Hause. Einen Kulturschock kriegst Du nicht, aber genau betrachtet ticken sie eben doch komplett anders. Es ist eine spannende Mischung, die das Reisen einfach macht, es aber zugleich nie langweilig werden lässt. Ich liebe Neuseeland sehr, und in weniger als zwei Monaten bin ich wieder dort.


Ich bin Renate, 58 Jahre alt, und blogge auf Trippics übers Reisen und Fotografieren. Auf meinem Blog verbinde ich meine beiden großen Leidenschaften miteinander und möchte meine Leser, genau wie meine Kamera, überallhin hin mitnehmen. Nach einer zweiten längeren Neuseelandreise von Dezember 2019 bis März 2020 werde ich ab April in einem umgebauten alten Camper durch Deutschland und Europa reisen. Ich freue mich über jeden neuen Leser, der mitkommt, um sich inspirieren zu lassen.

Vielen Dank Renate für diesen wirklich schönen und spannenden Gastbeitrag. Wenn er dir auch so gut gefallen hat wie mir, dann vergiss bitte nicht, ihn zu teilen und zu pinnen. Und schau unbedingt auf Petras Blog vorbei!


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28 Kommentare

  1. Neuseeland ist einfach wunderschön! Wir haben zwar nur für ca eine Woche eine kleine Rundreise über die Nordinsel gemacht, aber haben uns in dieser kurzen Zeit schon verliebt.
    Schön, dass dich das Land zu dieser großen Veränderung inspiriert hat. :)
    Liebe Grüße

  2. Liebe Renate,
    Deine Entscheidung, den Job zu beenden und Dich selbstständig zu machen ist wirklich mutig! Aber so viel wie Du reist und was Du aus Deinem Leben machst, ist das mehr als nur verständlich. Ich wünsche Dir für diesen Weg alles Gute und wünsche Dir von Herzen, dass Du noch mehr solcher toller Orte besuchen kannst! Bin schon gespannt, was Du uns dann an Beiträgen und Wissen liefern wirst :)
    Viele Grüße
    Wioleta

  3. Wow! Was für ein toller Gastbeitrag. Neuseeland muss wirklich ein echter Traum sein. Echt toll, dass du dir deinen eigenen Traum erfüllst. Dazu gehört auf jeden Fall ne Menge Mut, den nicht jeder hat. Ich wünsche dir, dass du auch bei deiner Reise durch Europa und Deutschland im Camper eine super Zeit hast :-)

    Liebe Grüße, Milli
    (https://www.millilovesfashion.de)

  4. Hallo Renate,

    Solche Entscheidungen erfordern sehr viel Mut und wie man bei dir sieht lohnt es sich die Komfortzone zu verlassen. Mir fällt das ehrlich gesagt sehr schwer. In Neuseeland war ich noch nie – aber irgendwann möchte ich auch hin. Schön welche Liebe du zu diesem Land hast.

    lg
    Verena

  5. Das sieht einfach traumhaft aus! Ich habe Neuseeland auf meiner Travelliste stehen und hoffe, dass ich da zeitnah auch hinreisen kann :)

  6. Hallöchen,
    ich finde es unheimlich mutig von dir deinen Job und die finanzielle Sicherheit einfach aufzugeben. Finde ich toll und ich drücke dir die Daumen, dass alles so laufen wird wie du es dir vorstellst :) Neuseeland habe ich leider noch nie besucht, aber die Bilder sind wirklich traumhaft schön!
    Schönen Sonntag!

    Liebst Linni
    http://www.linnisleben.de

  7. Da spürt man schon die Freude und den Bezug zum Land und kann es ein kleinwenig selbst fühlen. Schön das du genau das gefunden hast und es dir selbst erlaubst und zulässt. Viel Spaß in Neuseeland und besser spät als nie ?
    Liebe Grüße

  8. Ich find es unglaublich schön zu lesen. was für eine tolle Bindung du zu Neuseeland aufgebaut hast. Du begeisterst andere, dieses Land weiter kennenlernen zu wollen und ich bin nun super neugierig geworden!

  9. Wow beeindruckend wie du so eine Entscheidung getroffen hast und diese auch nicht bereust. Deine Bilder sind ein Traum und die Tatsache dass du deinen Traum ausleben konntest großartig!
    Glg Karolina von https://kardiaserena.at

  10. Neuseeland ist definitiv auch ein Land, das mich fasziniert. Aktuell habe ich allerdings nicht das Bedürfnis nach Fernreisen…aber ich denke das kommt bestimmt noch! :) Es ist jedenfalls sehr inspirierend, deinen Bezug zu Neuseeland zu erfahren!

    Liebe Grüße,
    Verena von whoismocca.com

  11. Dass dies ein Gastbeitrag ist, hatte ich erst gesehen, als ich Renate auf dem Bild erkannt hatte :) Meine Augen sind wohl doch schon etwas müde heute! Aber Neuseeland wäre auch ein Ziel für mich! Da ich weder Bier trinke noch Tabak brauche, hätte ich das Problem mit den teueren Preisen nicht! Aber die Natur dort würde ich sehr gern mal erleben!

    Liebe Grüße
    Jana

  12. Toll, einfach toll! Blöd für meinen Mann wäre es, dass der Tabak so teuer ist, ich würde aber auch dann Bier trinken, allerdings auch aus dem Supermarkt! Ein echt toller Bericht mit super-schönen Bildern! Und ein langgehegter Traum von mir ist ja, mal nach Neuseeland zu reisen! Ist halt verdammt weit weg! Aber – hey – wenn die Kinder groß sind, bin ich dabei!

    Lieben Gruß, Bea.

  13. Welch inspirierender, wunderbarer Beitrag! Ich habe größten Respekt vor Renate und wünsche Ihr alles, alles Gute! Super, wenn jemand tatsächlich den Mut aufbringt und wahrlich seine Stelle kündigt, um seinen Traum zu leben. Freue mich schon auf ihre Erlebnisse/Berichte …
    Alles Gute, Doris

    • Danke für Deine guten Wünsche, liebe Doris. Ich nehm sie mit und freue mich, wenn Du ab und zu auf meinem Blog vorbeischaust.
      LG Renate von http://www.trippics.de

  14. Toller Einblick in deine Leidenschaft. Konntest du damals nicht während deiner Beziehung verreisen? Die 10 Jahre hören sich so nach Gefängnis an. Ist es nicht alles auch wahnsinnig teuer? Mein Kumpel hat work & travel gemacht und war auch sehr zufrieden dort. Auch er schwärmte lange Zeit davon. Ich hoffe, eines Tages werde ich es auch einmal sehen können :)

    • Nein, das war keine Beziehung. Davon hätte ich mich nicht einsperren lassen.:-) Es ging um meine pflegebedürftige Mutter. Ich war 10 Jahre ihre Betreuerin. Weil ich keine Geschwister habe, musste ich ständig auf Abruf in der Nähe sein. Hatte tatsächlich was von Gefängnis…
      Nein, teuer muss es nicht sein. Eine preiswerte Variante ist mit dem Mietwagen rumzufahren und in Hütten auf Campingplätzen zu wohnen. Genau dafür hab ich mich diesmal entschieden.
      LG Renate von http://www.trippics.de

  15. Das ist ein ganz wunderbarer Gastartikel von Renate, deren Blog ich auch gerne lese. Ich finde es toll, wenn man einen Ort findet, an dem man sich entscheidet, wieder mehr man selbst zu sein und sein Leben mehr auf sich selbst auszulegen. Ich habe das zum Glück in Norwegen und Kenia auch gefunden und weiß daher, wie wichtig solche Orte sind. Ich hoffe, liebe Renate, du wirst dein Glück finden – in Neuseeland, Europa und auf all den anderen spannenden Reisen, die noch auf dich warten.

    • Danke für die guten Wünsche, liebe Miriam. Du hast recht – solche Orte sind wirklich wichtig. Ich bin jetzt 8 Monate in Deutschland, und es wird Zeit, dass es wieder losgeht…:-)
      LG Renate von http://www.trippics.de

  16. Dass Neuseeland das Leben verändert kann ich hundert % bestätigen. Es ist eine kleine, eigene Welt in der sich die gesamte Welt vereint.
    Jederzeit würde ich wieder mit dem Camper starten und die beiden Inseln genießen.

    Liebe Grüße, Katja die https://auszeitgeniesser.de

  17. Das klingt einfach sooo gut, liebe Renate!
    Die hohen Preise und der lange Flug haben uns bisher davon abgehalten, nach Neuseeland zu fliegen. Es reizt uns landschaftlich aber extrem!
    Deine Worte zur Freundlichkeit dort finde ich total spannend und das ist eigentlich das, was ich am Reisen vielleicht sogar am meisten liebe. Eigentlich fällt das in fast jedem anderen Land auf – und jetzt bin ich umso gespannter auf Neuseeland :)

  18. Liebe Renate,
    was für ein schöner Beitrag! Es gibt nicht nur Seelenmenschen, sondern auch Seelen Gegenden. Für dich dürfte das Neuseeland sein, an das du dein Herz verschenkt hast. Für mich war das Ostafrika. Ein wunderschöner Blog, dem ich jetzt direkt mal folgen werde. Viele liebe Grüße! Marion vom LSLB-Magazin

  19. Danke für die Gelegenheit, einen Gastartikel bei Dir zu schreiben, liebe Tanja. Es hat mir viel Spaß gemacht. Dir und Deinem Blog wünsche ich viel Erfolg weiterhin. Und jetzt freue ich mich schon auf Neuseeland. Am 21. Dezember geht der Flieger.:-)

    • Ich bin auch nur gaaanz wenig neidisch (OK, eigentlich ganz viel!!). Ich hoffe auch weiterhin von dir zu lesen, wie es dir dieses Mal ergehen wird.

  20. Was für eine inspirierende Geschichte, liebe Tanja. Egal ob der Auslöser für eine solch elementar wichtige Entscheidung eine Auszeit in Neuseeland oder ein anderes Ereignis ist, einen solchen Ruf sollten wir nicht ignorieren. Ich habe als ich noch im Krankenhaus gearbeitet habe viele Sterbende betreut und viel dadurch gelernt. Die wichtigste Lektion war das Leben ist zu kurz um es mit Dingen zu verschwenden die man nicht mag.
    Alles Liebe
    Annette


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