Hellau und Alaaf, das kannte ich ja. Aber dieses Jahr habe ich etwas neues gelernt. Narri, Narro! Zigeuner! Hexen! Diejenigen unter euch, die aus dem Süden kommen, mögen es sicherlich kenne, ich als rheinische Frohnatur kenne nur Karneval. Ausgelassene Narren, die tanzen, bützen und viel zu oft viel zu viel trinken. Dieses Jahr aber spielten Wetter und Zeit mit und ich habe mir zusammen mit meinem Freund in Waiblingen die lokale Version des Karnevals oder besser Fastnacht in Waiblingen angeschaut.

Kriegerische Dämonenkapelle – meine absoluten Lieblingskostüme auf dem Umzug!

Zu den kulturellen Hintergründen kann und will ich an dieser Stelle gar nicht viel sagen, denn das würde doch etwas den Rahmen dieses Beitrags sprengen. Karneval, so sagen verschiedene Quellen (zum Beispiel ARD), hat seine Ursprünge darin, dass noch vor der Fastenzeit verderbliche Lebensmittel aufgebraucht werden sollten. Viele sehen aber in der schwäbisch-alemannischen Version auch den Ursprung, dass Wintergeister vertrieben werden sollten. Allerdings deutet doch sehr vieles darauf hin, dass es tatsächlich einen christlichen Hintergrund für das Fest gibt. Vermutlich haben am Ende wieder beide Lager Recht. Das also zur Geschichte.

Anders als im Rheinland gibt es hier beispielsweise gar keine Wagen mit politischen Motiven bei der alemannischen Fastnacht. Eigentlich gab es in Waiblingen nur einen einzigen Wagen, und der sah aus wie eine Schwarzwaldhütte. Klassische Garden wie man sie aus Düsseldorf oder Köln kennt, gab es hier nur ganz wenige. Größtenteils bestanden die Gruppen aus Hexengruppen, einige Kapellen gab es auch. Zumindest in Waiblingen standen auch die Süßigkeiten nicht im Vordergrund, geworfen wurde nur sehr wenig und es gab keine Eltern oder Großeltern, die mit Regenschirmen versuchen, die Kamelle zu fangen.

Mit dem Wetter hatten wir wirklich Glück, es war nicht zu kalt als wir losgegangen sind und anders als vorher angesagt bliegb es auch die ganze Zeit schön sonnig. Naja, zumindest so lange, bis die Sonne hinter den Häusern verschwand. Da wurde es dann auch recht schnell sehr frisch. Deshalb sind wir auch nach etwa 70 Gruppen schon wieder nach Hause gegangen

Insgesamt war es ein schöner Fastnachts-Umzug, aber doch so anders als ich es erwartet hätte. Viel leider, viel ruhiger, keine Besoffenen, kaum Kemelle. Und trotzdem hatten alle viel Spaß. Wer die alemannische Fastnacht nicht kennt, der sollte sie sich unbedingt einmal anschauen!

 

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12 Kommentare

  1. Die Masken erinnern mich ein wenig an einen Brauch, der bei uns in der Gegend sehr verbreitet ist – die Fasernickel/Fasenegel. Je nach Ort heißen sie ein wenig anders, aber sie sehen sich sehr ähnlich und treiben ebenfalls zur Faschingszeit ihr Unwesen :)
    Kerstin

    • Hallo Kerstin, die Namen habe ich bisher noch nicht gehört. Aber ich kenne mich hier ja eh noch nicht richtig aus mit den Bräuchen…

  2. Diese Art von Fastnacht kannte ich auch noch nicht. Ich fand es aber sehr interessant davon zu lesen und die Bilder sind auch toll!

    Liebe Grüße und noch einen schönen Sonntag
    Anja

    • Vielen Dank für das Kompliment! :)

    • Ich komm ja auch aus dem Rheinland, da gibt es sowas auch nicht…

  3. Hi,
    das klingt ja toll, obwohl ich nicht so der Fasentsfan bin. Trotzdem gehe ich natürlich mit meiner Tochter auf den örtlichen Umzug.
    Liebe Grüße
    Anja

    • In den letzten Jahren hat mich das auch alles nicht mehr so begeistert, dass ich hinmusste, aber ich wollte es unbedingt hier einmal sehen. :)

  4. Hallo Tanja
    Bei uns gibt es auch Faschingsumzüge mit und ohne Wagen. Bei uns gehen auch Hexen und dergleichen mit. Je nach Bundesland ein anderer Brauch.
    Liebe Grüße

    • Ja, es ist schon sehr spannend wie sehr sich das doch unterscheidet!

  5. Hi Tanja,
    bei uns in Neresheim ist morgen der große Umzug. Da ich aber die letzte Woche krank war und noch nicht wirklich fit bin, werde ich mir den dieses Jahr sparen. Interessant ist so etwas schon immer :-).
    Liebe Grüße und Narri Narro (der Neresheimer Fasnachtsruf)
    Kerstin

    • Oh je, dann gute Besserung! Schade dass du nicht hingehen kannst.


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