Ausflugstipp Wasserfälle im Hörschbachtal

Manchmal schaue ich einfach auf Google Maps, was es in meinem Umfeld für Fotospots und Sehenswürdigkeiten gibt. So bin ich auch Ende April darauf gestoßen, dass es in der Nähe von Murrhardt zwei Wasserfälle gibt, die Wasserfälle im Hörschbachtal. Murrhardt liegt etwa 50km noröstlich von Stuttgart.

Eine weitere Recherche bei Google hat ergeben, dass es mehrere Möglichkeiten gibt, die Wasserfälle zu erwandern. Der 10km Wanderweg fiel direkt aus, da er als schwer klassifiziert wurde. Also blieb nur die kurze Version vom vorderen zum hinteren Wasserfall. Aber auch dieser Weg ist als nicht einfach ausgeschrieben. Und da ich wenig Lust hatte, den Bach ohne Brücke dafür mit meiner nicht wasserfesten und recht wanderuntauglichen Kameraausrüstung zu durchwaten, habe ich entschieden, dass für meinen ersten Besuch die Light-Version ausreichen muss.

Anreise zu den Hörschbachtal-Wasserfällen

Idealerweise reist man mit dem Auto an. Die 10 Kilometer lange Wanderroute startet am Bahnhof und kann entsprechend auch mit der Bahn erreicht werden. Ansonsten sind die Wasserfälle mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht erreichbar.

Um zum vorderen Wasserfall zu kommen parkst du am besten auf Parkplatz 2. Den hinteren Wasserfall erreicht man entweder ab P2, sofern man den Weg durch die Schlucht nimmt oder, was kürzer und leichter ist, ab P4. Übrigens gibt es am Parkplatz 3 eine Grillstelle.

Hörschbachtal-Wasserfälle - Vorderer Wasserfall

Den Vorderen Wasserfall vom Hörschbachtal erreicht man recht einfach. Man kann ziemlich direkt am Wasserfall parken (Parkplatz P2) und murr nur etwa 100m in den Wald hinein laufen. Und schon kommt man oberhalb des Wasserfalls aus. An dieser Stelle kann man den Bach über eine kleine Holzbrücke überqueren. Aber Achtung, die Brücke hat kein Geländer! Da man hier aber nur einige Zentimeter tief fallen würde, ist das Überqueren selbst mit ausgeprägter Höhenangst kein wirkliches Problem.

Vorderer Wasserfall Hörschbachtal

Schwieriger hingegen wir der Abstieg zum Wasserfall. Auch hier gibt es keine Sicherung. Man muss über viele Wurzeln und stufenähnlich angelegte Holzbretter klettern. Zudem hat ein umgestürzter Baum den Abstieg noch zusätzlich erschwert. Bei Regen oder Eis muss man hier wirklich doppelt vorsichtig sein, denn es geht doch einige Meter in die Tiefe. Abstürzen will man hier jedenfalls nicht!

Unten angekommen hat man einen tollen Blick auf den Wasserfall, der an dieser Stelle etwa 5 Meter an der Engelhofer Platte in die Tiefe stürzt. Die Engelhofer Platte befindet ist Steinmergelbank an der Grenze zwischen dem mittleren und oberen Gipskeuper mit tonigen Schichten im Liegenden (Quelle und weitere Infos zur Geologie am Wasserfall und Hörschbachtal findest du HIER)

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Vorderer Wasserfall Hörschbachtal
Vorderer Wasserfall Hörschbachtal

Da es schon länger nicht mehr geregnet hat, war der Wasserfall relativ klein und schwach. Entschädigt hat dafür aber die Tatsache, dass man ein wenig ins Bachbett hinein konnte um von dort aus schöne Bilder zu machen. Ein wenig musste ich an eine Dschungellagune denke. Außer einem weiteren Fotografen, der aber schon bald von Dannen zog war noch niemand da. Nur die Vögel haben gezwitschert, es waren keine Autos zu hören. Herrlich diese Ruhe! Gut, es war auch erst etwa viertel nach Acht. Da sitzen die meisten Sonntagsausflügler noch gemütlich beim Frühstück.

Vorderer Wasserfall Hörschbachtal
Vorderer Wasserfall Hörschbachtal von oben

Hörschbachtal-Wasserfälle: Hinterer Wasserfall

Um die Light-Version der Wanderstrecke noch mehr zu verkürzen ging es dann mit dem Auto zum Parkplatz P4. Von dort führt ein gut ausgebauter Forstweg durch das Hörschbachtal zum Hinteren Wasserfall. Der Weg ist auch sehr gut ausgeschildert und etwas über einen Kilometer lang.

Zunächst geht es größtenteils bergauf. Die letzten Meter geht es wieder runter zum Rastplatz oberhalb des hinteren Wasserfalls. Dort am Bachlauf gibt es eine kleine Schleuse, die man per Hand öffnen kann. Dank der Schleuse kann man auch in Zeiten, in denen der Bach weniger Wasser führt, den imposanten Wasserfall bewundern. Zumindest kurzzeitig.

Auf dem Weg zum Hinteren Wasserfall Hörschbachtal
Auf dem Weg zum Hinteren Wasserfall Hörschbachtal

Denn als ich gerade im Bach stand, hat jemand oben die Schleuse geöffnet. Hätte er mich mal vorgewarnt, ich hätte noch viel mehr tolle Bilder machen können! Allerdings war schon nach kurzer Zeit wieder alles vorbei und der Wasserfall wieder zu einem Rinnsal geworden.

Der Abstieg zum unteren Bereich des hinteren Wasserfalls ist übrigens noch schwieriger als am vorderen Fall. Festes Schuhwerk und ein aufgeprägter Gleichgewichtssinn sind hier mehr als hilfreich. Auch hier gibt es keine Geländer, die den Weg absichern. Die Stufen verdienen diesen Namen eigentlich gar nicht.

Schleuse am Hinteren Wasserfall Hörschbachtal

Trotzdem solltest du den Abstieg wagen. Die Luft in der Schlucht war unglaublich. Feucht-warm und ich habe mich fast wie in einer Dschungel-Lagune gefühlt. Dazu das Zwitschern der Vögeln und das Plätschern des Baches. Es war so entspannend! Aber sei vorsichtig, denn wenn jemand die Schleuse öffnet, dann kommt eine ganz schöne Menge Wasser herunter. Du solltest dann nicht im Bachlauf stehen (wovor ja ohnehin gewarnt wird. Glücklicherweise hört man das Wasser noch bevor man es sieht.

Nachdem man den Hinteren Wasserfall genossen hat, kann man oben noch ein kleines Picknick machen und sich für den Rückweg stärken. In der Nähe gibt es anscheinend auch ein kleines Restaurant, das aber krankheitsbedingt geschlossen war. Somit kann ich auch nicht sagen, ob sich ein Besuch dort lohnen würde. Falls du in der Gegend bist, dann sieh dir die Wasserfälle auf jeden Fall an.

Hinterer Wasserfall Hörschbachtal mit wenig Wasser
Hinterer Wasserfall Hörschbachtal nachdem die Schleuse geöffnet wurde

Detaillierte Infos zur 10 km-Wanderroute inklusive einem Link zum Wanderwalter gibt es HIER (für den Wanderwalterlink ganz nach unten scrollen).

Wusstest du, dass es diese beeindruckenden Wasserfälle gibt? Warst du vielleicht schon einmal dort? Bitte vergiss nicht, mir einen Kommentar zu hinterlassen und den Beitrag zu teilen.