Zwei Wochen Japan im Zeitraffer
Wow, wie die Zeit rennt! Gerade war es noch Februar, wir haben nach Flügen und Hotels gesucht, Urlaub eingereicht, gewartet dass der Urlaub der Schwiegermutter genehmigt wird, überlegt in welchen Städten wir wie lange bleiben wollen. Und plötzlich ist der Urlaub schon wieder rum? Da muss doch jemand an der Uhr gedreht haben! Du hast es ja sicherlich schon mitbekommen, unser Jahresurlaub sollte dieses Jahr nach Japan gehen!
Der Urlaub in Japan war super, megatoll, total überwältigend! Ich werde in den nächsten Wochen einige detaillierte (Foto-)Beiträge veröffentlichen und dir detailliert über den Urlaub und meine Eindrücke erzählen. Auch darüber, was es neben den üblichen Touristenorten noch zu erleben gibt. Aber heute möchte ich erst einmal einen Gesamtüberblick geben. Denn alles in einen Beitrag zu fassen würde einfach den Rahmen sprengen. Also lehne dich zurück und genieße meine Zusammenfassung, die größtenteils ohne Ironie oder humoristische Einlagen auskommt und tatsächlich nur zusammenfasst, wie unser Urlaub war.
Dein Vertrauen ist mir extrem wichtig: Dieser Artikel enthält Empfehlungs-Links (Affiliate-Links). Buchst du über einen der Links ein Hotel oder kaufst ein Produkt, dann erhalte ich eine kleine Provision. Dir entstehen dadurch keine Mehrkosten und du kannst so meine Arbeit ein wenig unterstützen. Vielen Dank! Deine Tanja
Begonnen haben wir unsere Reise mit vier Leuten am 18. Mai um 21:15. Da hat der Emirates-Flieger Richtung Dubai endlich abgehoben. Ja, die Schwiegereltern in spe waren dabei, und nein, es gab keinen größeren Stress. Über 19 Stunden Reisezeit bis nach Tokyo, die Anreise zum Flughafen, einchecken und warten nicht einmal mitgerechnet. Puh, das kann echt was werden… Immerhin haben wir zu viert zusammensitzen können bis Dubai. Und das Film- und Serienangebot im Flieger war ziemlich gut. Kennst du die Serie „Big Little Lies„? Falls nicht kann ich dir nur empfehlen, sie anzuschauen.
Laktosefrei? Vegetarisch?
Für Allergiker und Menschen mit Lebensmittelunverträglichkeiten bietet Emirates an, das vorab zu vermerken. Man erhält dann etwa 10-15 Minuten vor seinen Mitreisenden seine Mahlzeit. Laktosefrei scheint bei Emirates aber auch gleichzeitig vegetarisch zu heißen. Nur zur Info, laktosefrei heißt im Großen und Ganzen ohne Kuhmilch, da diese Laktose enthält. Davon abgesehen war es aber in Wirklichkeit ganz OK. Zwei Menüs zur Auswahl, dazu einen kleinen Salat und Nachtisch, fast immer noch Kekse und ein kleines Brötchen. Es hat gereicht um keinen Moment hungrig zu sein.
Der Umstieg in Dubai lief auch problemlos. Kleiner Tipp: Kauf dort keinen Burger! Oder Wasser! Der und drei Wasser haben umgerechnet 28€ gekostet. Und er hat meinem Freund nicht einmal geschmeckt! Andererseits gibt man im Urlaub ja doch oft mehr Geld aus, als man es daheim tun würde, also ärgere ich mich einfach nicht.

Nachdem der Flieger gegen 23:00 Uhr Ortszeit pünktlich gelandet ist und unser Gepäck zügig ausgegeben wurde, sind wir mit dem Großraumtaxi zum Hotel gefahren. Da wir nicht wussten, wie spät es würde, haben wir vorab das Hotel informiert. Ich kann dir nur raten, das auch zu tun, falls du irgendwo spät landest. Oft ist der Empfang nicht 24 Stunden besetzt. Bei uns hat es zeitlich gepasst, aber man hätte auch auf uns gewartet. Über das Hotel und die Zimmer werde ich natürlich noch berichten. Das gilt auch für alle anderen Unterkünfte.
Nachts sind wir noch losgezogen um die Gegend zu erkunden und etwas zu essen. Glücklicherweise haben am Samstag viele Restaurants in Ueno seeehr lange geöffnet.
Angekommen im Moloch – Tokyo
Tokyo! Nach zwölf Jahren war ich endlich zurück! Das war so ein wunderbares Gefühl, irgendwie so, als ob ich nach Hause gekommen wäre. Die nächsten beiden Tage sind wir durch Tokyo gezogen. Oft wird Tokyo such als Moloch bezeichnet. Wieso? Vermutlich aufgrund der vielen grauen und schmutzig weißen Häuser. Ich persönlich verbinde mit dem Wort ja eher etwas Negatives. Doch negativ habe ich die Stadt eigentlich niemals wahrgenommen.
Da die Zeit sehr begrenzt war, haben wir natürlich vieles nicht gesehen. Am ersten Tag waren wir in Asakusa, in der Gegend um den Bahnhof und an der Rainbowbridge in Odaiba. Den zweiten Tag sind wir von Ueno nach Akihabara gelaufen, wo wir den Großteil des Nachmittags verbracht haben.


Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie überwältigend der Kontrast zum Vortag war. Asakusa mit dem großen Tempel, dem Matsuri und doch war es sehr ruhig, trotz der vielen Menschen. In Akihabara war es laut! Und bunt. Überall Werbung, Lärm, Musik. Und dazwischen die Pachinkohallen und Gaming Arkaden. Ein wahrer Traum für alle Techis!
Und für den endgültigen Farbenoverkill ging es am Abend nach Shibuya. An der großen Kreuzung waren so viele Menschen! Und gefühlt die Hälfte davon war nur da, um zu sehen, wie viele Menschen sich die Kreuzung anschauen und um ein Selfie zu machen. Leider war nach zwei Tagen auch schon die Abreise geplant, so dass wir ganz viel leider gar nicht sehen konnten.

Von der Megacity Tokyo in die Provinz – Hamamatsu
Zwei Tage in Tokyo sind natürlich bei weitem nicht genug, um auch nur annähernd das wichtigste zu sehen. Dennoch haben wir uns dazu entschieden, nicht länger dort zu bleiben, sondern den Großteil der Zeit in Kyoto zu verbringen.
Auf dem Weg dorthin liegt die Stadt Hamamatsu. Nie gehört? Das liegt vermutlich daran, dass sie bei ausländischen Touristen nicht unbedingt berühmt ist. Aber sie liegt am Meer und am Hamana-See. Außerdem ist Toyohashi, die Stadt in der ich während meines Auslandsaufenthalts gewohnt habe, nicht so weit weg.

Auch wenn Hamamatsu eher eine kleine Stadt ist, vor allem aufgrund der Lage ist sie in jedem Fall einen Besuch wert. Im Nachhinein denke ich, wir hätten mindestens eine, wenn nicht sogar zwei Nächte länger bleiben sollen.
Direkt am Meer gelegen kann man hier entweder super am Strand entspannen oder im Blumenpark spazieren gehen, eine Bootstour auf dem Hamana-See machen, mit der Seilbahn fahren, das Schloss anschauen und vieles mehr. Hätten wir keinen Regen gehabt an dem einzigen Tag den wir komplett dort waren, dann hätten wir auch die Bootstour gemacht. Aber die holen wir nach, ganz sicher!
Am Ankunftstag waren wir ja immerhin am Strand. Und was soll ich sagen, da waren noch ne Hand voll Menschen, ansonsten war alles sooooo leer! Und das Wasser war so herrlich! Definitiv eine Stadt, in der wir uns vorstellen könnten zu leben. Natürlich musste der einzige Tag, den wir komplett in Hamamatsu waren, auch der einzige mit Regen sein. Dennoch war er sehr schön, der Blumenpark und der Zoo sind definitiv auch bei Regen eine gute Wahl.

Am Abreisetag haben wir unser Gepäck zur Aufbewahrung im Hotel gelassen und sind erst noch zum Schloss und dem angeschlossenen Park gefahren. Das war so schön! Und wir haben etwas ganz besonderes erlebt. Was? Das erfährst du in einem späteren Beitrag. Außerdem werde ich dir dann erzählen, was es weiteres besonderes in Hamamatsu gibt. Gerade für Natur- und Tierliebhaber wird das sehr interessant werden!

Kaiserstadt Kyoto

Donnerstags ging es dann weiter nach Kyoto, der alten Kaiserstadt Japans. Tokyo war überwältigend mit den vielen Hochäusern, den bunten Farben, dem Lärm. Hamamatsu hat weniger Hochhäuser, viele Reisfelder und sieht schon viel „japanischer“ aus. Kyoto dagegen ist ein richtiger Kontrast. So viele Tempel und Schreine, Touristen am Bahnhof (der übrigens eine eigene Sehenswürdigkeit ist!), Restaurants an jeder Ecke, viel grün. Drei Städte, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Anders als in Tokyo brechen hier jeden Tag Heerscharen von Touristen am Morgen gebündelt vom Bahnhof aus zu den Sehenswürdigkeiten auf. Von dort fahren sie in überfüllten Bussen zum Kinkaku-Ji, dem Goldenen Tempel, zum Kyomiuzu-Dera, zur Burg Nijo oder einem der anderen zahlreichen Tempel oder Schreine.

Und weil diese oft zwischen 16:00 und 17:00 schließen, ist es bei kürzerem Aufenthalt auch angebracht, zur Kassenöffnung am ersten Ziel angekommen zu sein. Schließlich muss man auch bedenken, dass die meisten Sehenswürdigkeiten nur mit dem Bus zu erreichen sind und man durchaus längere Fahrzeiten und Umstiege haben kann.
Wir haben bis auf den Kyomiuzu-Dera und die Burg die größten und bekanntesten Sehenswürdigkeiten angeschaut. Außerdem sind wir auch einen Tag ins etwa 30 Minuten entfernte Osaka gefahren und haben einen Tag in Arashiyama verbracht. Auch in Kyoto haben wir teilweise wirklich schlechtes Wetter gehabt. Es hat an einem Tag so furchtbar geregnet, dass man sich kaum aus dem Haus wagen konnte. Aber auch für verregnete Tage gibt es etwas zu tun in Kyoto. Doch dazu mehr in einem anderen Beitrag.

Was hat mir in Japan am besten gefallen?
Puh, schwer zu sagen. In zwei Wochen sieht man ja nicht soooo viel. Das Meer in Hamamtsu war toll. Shibuya in Tokyo als totaler Kontrast zu Akihabara. Aber auch Kyoto ist wunderschön. Spazieren gehen am Fluss, abends durch Gion schlendern und sich zurückversetzt fühlen in Zeiten der Samurai… Japan ist so vielfältig, dass ich nicht sagen kann, wo es mir am besten oder schlechtesten gefallen hätte. In den kommenden Wochen werdet ihr auf meinem Blog mehr Details zu meiner Reise erfahren. Wo sind wir geblieben, wo haben wir gegessen, was angeschaut, was lohnt sich, was nicht, was ist mir besonders aufgefallen und noch viel mehr.
Wir haben dort so viel erlebt und gesehen und ich will so viel über Japan erzählen! Deshalb wird es in den kommenden Monaten noch einige Beiträge zu meinem Urlaub geben. Und deshalb empfehle ich dir, meinen Blog zu abonnieren, dann bekommst du immer eine Nachricht, wenn es einen neuen Beitrag gibt. Bitte vergiss auch nicht, den Beitrag zu teilen und auf Pinterest zu pinnen.
Übrigens, ich habe 2006/2007 sogar in Japan gelebt. Dazu gibt es auch ein wenig was auf meinem Blog, zum Beispiel HIER.
Oh, und bevor ich es vergesse, was du vor deiner Reise nach Japan wissen musst, das erkläre ich dir ein meinem Beitrag „So planst du deine Japanreise richtig„
Folgende Japanbeiträge sind bereits auf dem Blog erschienen:
- Grünes Tokyo – Der Ueno Park
- Kurioses aus Japan
- Kulturelle Unterschiede Japan – Oder: Was wir von Japan lernen können
- Tokyo Marunouchi – Kaiserpalast, Wolkenkratzer und Hauptbahnhof
- Geschenkideen für Japan-Fans
- Sanja Matsuri in Tokyo Asakusa
- Tokyo Asakusa – Was du unbedingt gesehen haben musst
- Übernachten in Tokyo: APA Hotel Keisei Ueno Ekimae – Klein aber fein
Malaysia Reisetipps: Was deine Reise durch Malaysia so vielfältig macht
Warst du schon einmal in Malaysia? Nein? Ich auch nicht, leider. Aber das macht nichts, denn ich habe wieder einen Gastbeitrag für, der dich dieses Mal mitnimmt nach, genau, Malaysia!
Malaysia Reisetipps: Was deine Reise durch Malaysia so vielfältig macht
Ich kenne nicht viele Menschen, die bereits durch Malaysia gereist sind, daher hatte ich keine Vorstellung davon, wie es mir gefallen würde, als ich im letzten Sommer meine Reise in Kuala Lumpur startete.
Nachdem ich innerhalb von zwei Wochen so viel Eindrücke wie möglich sammelte, kann ich eines sagen: Malaysia wird unterschätzt. Falls du eine Malaysia Reise planst, helfen dir folgende Tipps, um die besondere Vielfalt dieses Landes kennenzulernen.
Gib der unterschätzten Hauptstadt Malaysias eine Chance
Interessanterweise ist es wohl so, dass man Kuala Lumpur entweder liebt oder hasst. Bei mir ist es das Erstere: Die Stadt hat mir auf Anhieb gefallen. Wenn du indisches Essen liebst, dann ist Kuala Lumpur “The Place To Be”. Anscheinend schmeckt das erschwingliche Essen in Little India sogar besser als in Indien, da die Zutaten hochwertiger sind. In Kuala Lumpur kannst du Vieles zu Fuß entdecken, malaiisches, indisches und chinesisches Streetfood probieren, dem Gebetsruf im KLCC Park mit Aussicht auf die Petronas Towers lauschen, oder einen Ausflug zu den beeindruckenden Batu Caves machen. Kuala Lumpur ist eine beeindruckende Stadt und verdient einen Besuch. Nimm dir am besten zwei bis drei Tage Zeit für die Stadt und informiere dich, ob es in der Nähe deiner Unterkunft öffentliche Verkehrsmittel gibt.

Mache einen Hike im Dschungel
Malaysia ist Heimat tropischer Regenwälder. Der große Taman Negara, der auf dem Festland liegt, soll 130 Millionen Jahre alt sein und unter anderem den malaiischen Tiger, aber auch Makaken und zahlreiche Vogelarten beherbergen. Hier kannst du einen geführten Nachttrek durch den Dschungel unternehmen und danach in einem Camp im Dschungel zelten, um der wilden Natur zu lauschen. Oder du entscheidest dich für einen dreitägigen Hike zum zweithöchsten Berg Malaysias, dem Mount Tahan. Auch auf den malaiischen Inseln gibt es Regenwälder, die du erkunden kannst. Auf dem Gunung Raya Trek auf der Insel Langkawi kannst du 4000 Stufen durch den Dschungel bis neben die Spitze des Gunung Raya wandern. Malaysias Regenwald bietet unvergessliche Naturerlebnisse und ist ein absolutes Must-Do.
Genieße die weißen Traumstrände
Ja, das soll es noch geben. Weiße Traumstrände mit türkisfarbenem Wasser, die nicht mit Menschen, Cafés oder Restaurants überfüllt sind oder an die kein direkter Parkplatz gebaut wurde. Die Inseln Malaysias bieten wunderschöne Strände abseits des Massentourismus, an denen du entspannen und schwimmen kannst. Im nördlichen Teil auf der Insel Langkawi kannst du zum Beispiel ein Board ausleihen und dich mit Blick auf einen wunderschönen weißen Sandstrand und türkisfarbenes Wasser im Stand Up Paddling ausprobieren. Ein unvergessliches Ereignis, in dem du deine Balance testen kannst und von wunderschöner Natur umgeben bist. Aber auch das Taucherparadies Perhentian Island ist bekannt für seine weißen Traumstrände.
Entdecke die vielfältige Unterwasserwelt Malaysias
Die besten Tauchgebiete in Malaysia liegen auf dem Nordteil Borneos, allerdings hat auch die Ostküste des Westteils Malaysias tolle Tauch- und Schnorchelspots, insbesondere die Perhentian Islands. Dort gibt es viele Tauchschulen, an denen du deinen Tauchschein machen kannst und Buchten mit einem Hausriff. Sogar beim Schnorcheln kannst du eine spannende Unterwasserwelt entdecken. Neben Schildkröten und Büffelkopf-Papageienfischen kannst du je nach Jahreszeit anscheinend auch Walhaie und Delfine sehen.
Besuche das hippe Georgetown auf Penang
Wenn du kunstinteressiert bist, Streetart und Streetfood liebst und einen Kulturmix schätzt dann ist Georgetown auf der Insel Penang genau das Richtige für dich. Der historische Stadtkern Georgetowns wurde zum UNESCO-Welterbe erklärt und das zu Recht. Moscheen, hinduistische und buddhistische Tempel und Kirchen sind hier Nachbarn und die Märkte sind spannend und farbenfroh.
Über die Autorin: Jasmin hat 18 Monate auf Bali gelebt. In dieser Zeit hat sie nicht nur die Insel der Götter erkundet, sondern auch andere asiatische Länder wie Thailand, Singapur oder Malaysia bereist. Auf dem Blog The Hike Tribe schreibt sie über ihre Outdoor-Abenteuer auf der ganzen Welt.
Blogparade „Mein Lieblingsort – wo ich den Alltag vergesse“
Auf Dauercamper.info habe ich einen tollen Aufruf zu einer Blogparade gefunden: „Mein Lieblingsort – wo ich den Alltag vergesse“. Eigentlich gibt es nicht dein EINEN Lieblingsort. In den helleren und sonnigeren Jahreszeiten, wenn alles grün ist (oder sich bunt verfärbt), stehe ich am Wochenende oft auf und gehe in den Wald. Die Ruhe in der Zeit vor den großen Menschenmassen, die joggen oder ihre Hunde spazieren führen, ist einfach herrlich! Im Wald kann ich entspannen und eine Auszeit vom hektischen Alltag nehmen.
Ich nehme dann auch gerne meine Kamera mit und fotografiere, was mir so vor die Linse kommt. Deutschland hat so viele wunderschöne Ecken, die man nur findet, wenn man sich abseits der ausgetretenen Pfade bewegt und auf eigene Faust losgeht, um unser wunderschönes Land zu erkunden!
Vor einigen Monaten war ich in einem Waldstück, wo ich bisher noch nie gewesen bin. Wenn ich mich nicht auskenne und nicht weiß, ob es Rundwanderwege gibt, dann laufe ich meistens sternförmig vom Parkplatz aus los und schaue, was ich dort so finde. So auch an diesem Morgen.
Hütten mitten im Wald
An diesem Morgen was das Erste, was ich entdeckt habe, ein Holzfällerweg, der an einer kleinen Hütte vorbei zu einem Teich geführt hat. Die Hütte war etwas gruselig, morgens um 7:00 Uhr, niemand in der Nähe und ein Grabstein davor… Ich musste sofort an Axtmörderfilme denken! Zum Glück gibt es hier keine, die leben ja alle irgendwo in der amerikanischen Wildnis, wie wir alle aus dem TV wissen!

Von der Hütte aus ging es vorbei an einem gigantischen Ameisenhaufen! Der war fast so groß wie ich! Nicht weit weg waren noch ein paar kleinere. Kurz darauf kommt man zu einem Teich, in dem Kröten leben. Woher ich das weiß? Es hüpften einige Minikröten durch den Wald. Und über die Laichzeit an einem Krötenteich habe ich ja hier berichtet: KLICK! Der Teich ist wirklich urig und ich glaube, gerade morgens wenn die Sonne aufgeht und der Nebel aufsteigt ist es hier richtig mystisch.


Ein verstecktes Paradies im Wald
Etwas später, ich bin einen kleinen Trampelpfad, der zu einer anderen Hütte führte, hinabgestiegen, habe ich noch weitere Teiche entdeckt. Die Besitzer der Hütte haben es richtig schön gemacht, es stehen Bänke herum und eine Grillstelle gibt es auch. Ebenso einen Mülleimer! Es scheint also so, als ob Besucher willkommen und erlaubt sind. Leider haben einige Leute dennoch ihren Müll liegen gelassen. Eigentlich sollte man ihn wieder mitnehmen, wenn man schon zu Gast auf einem fremden Grundstück ist, ihn aber mindestens in den Eimer werfen! Schade, aber solche Leute gibt es leider immer wieder.


Die Teiche sehen richtig verwunschen aus, so versteckt und doch offen zugänglich. Gerade im frühmorgendlichen Licht herrscht eine ganz besondere Stimmung. Fast meint man, Elfen und Gnome zu sehen. Und war das nicht ein Einhorn, dort hinten zwischen Büschen?
Manchmal muss man sich einfach aus seiner Komfortzone bewegen und neue, unbekannte Wege gehen. Wege, die wenig benutzt werden. Nicht nur, wenn man auf der Suche nach Ruhe im Wald oder unbekannten Fotolocations ist. Jedes Mal wenn wir uns aus unserer Komfortzone bewegen, sehen und erleben wir Dinge, die wir vorher nie für möglich gehalten haben. Und gerade im Wald am frühen Morgen finden wir oft die Einsamkeit und Entschleunigung, die uns im Alltag fehlt und die uns für ein paar Minuten den Alltag vergessen lässt.
Noch mehr Wald findet ihr in meinem Beitrag „Rundwanderweg 3 bei Nassach“.
Wo gehst du gerne spazieren? Was tust du, um Ruhe zu finden? Wo befindet sich dein Lieblingsort? Hinterlasse mir doch einfach einen kurzen (oder langen) Kommentar dazu oder nimm selber an der Blogparade teil.
Roadtrip mit Hindernissen: Von Lienz nach Mailand
Willkommen zurück zum nächsten Bericht über unseren Roadtrip. Österreich war am Ende wirklich sehr schön, nur leider war unsere Zeit dort viel zu kurz. Kurz haben wir überlegt, ob wir bleiben sollten, haben uns dann aber doch entschieden, weiter nach Mailand zu fahren. Frisch gestärkt vom allerbesten Frühstück, das ich jemals hatte, sind wir gegen 11 Uhr gestartet. Heute würden wir fast den ganzen Tag im Auto sitzen, das war klar. Also haben wir in Österreich vor der italienischen Grenze noch einmal vollgetankt. Falls ihr mit dem Auto fahrt, in Österreich ist tanken viel billiger als in Italien. Der Unterschied pro Liter Diesel betrug etwa 0,4€!
Auf nach Italien
Der Übergang von Österreich nach Italien war fließend, fast überall waren die Schilder in Deutsch, auch anhand der Architektur waren keine größeren Unterschiede zu erkennen. Nicht einmal die Nummernschilder halfen, es gab genau so viele Italiener wie Österreicher. Aber uns sollte es nur recht sein, so war es leichter, die Beschilderung zu verstehen.
Das Navi war so eingestellt, dass es möglichst alle Autobahnen meiden sollte. Einen kleinen Teil bei Bozen sind wir dennoch auf einer Autobahn gefahren. Als ich mir den kürzesten Weg angeschaut habe, führte er laut meinem Handy am Gardasee vorbei. Deshalb war ich kurzzeitig echt nervös, als uns das Navi plötzlich in Richtung Meran geschickt hat. Schnell nochmal alle Karten gecheckt. So würden wir ja durch die Schweiz fahren! Gut, wir hatten es ja ohnehin geplant, da war es nur halb so wild, aber die Strecke würde dadurch länger und die Fahrzeit entsprechend auch. Oder nicht? Im Nachhinein waren es nur so rund 40km mehr. Und ich vermute, aufgrund der Verkehrslage rund um den Gardasee hat uns das Navi direkt anders geführt.


Schöne Strecken in Iatlien
Bereut haben wir es jedenfalls nicht, die Strecke war wunderschön und auch größtenteils gut befahrbar. Als Beifahrer habe ich mich glaube ich gar nicht gut gemacht, denn an jeder Geschwindigkeitsbegrenzung habe ich meinen Freund darauf hingewiesen, dass die Strafen im Ausland viel höher sind als in Deutschland. Und in Kurven, die mein Freund zu zügig genommen hat, habe ich mich teilweise wirklich unwohl gefühlt, denn es geht ja teilweise richtig tief runter. Und dann ist da noch der Gegenverkehr! Der Unfall hat mir doch etwas mehr zugesetzt, als ich wahr haben wollte, ich war überängstlich, immerhin war es ein Mietwagen mit 1000€ Selbstbeteiligung. Wäre das nicht gewesen, wäre der Tag noch viel entspannter verlaufen und wir hätten die Tour viel mehr genießen können. Im Nachhinein ärgert es mich ja auch, also, liebe Beifahrer und Beifahrerinnen, entspannt euch!

Auch wenn wir eigentlich nur auf der Hauptstraße unterwegs waren, so sind wir in Italien doch hin und wieder durch kleine, wirklich schnuckelige Dörfer gefahren. Am liebsten wäre ich dort immer ausgestiegen und ein paar Stunden herumgestromert. Bedauerlicherweise war der Zeitplan so straff, dass wir dazu keine Zeit hatten.


Weiter in die Schweiz
An der Schweizer Grenze haben wir eine Vignette gekauft und schon etwas Geld umgetauscht. Man weiß ja nie, es könnte ja sein, dass wir hungrig werden und etwas kaufen wollen. Von dort ging es zunächst über sehr kurvige aber leere Straßen weiter. Puh, wenn wir hier ne Panne haben, wir wüssten nicht mal wo wir sind.
Einen Zwischenstopp haben wir am Malojapass gemacht, von dort hat man auch eine richtig tolle Aussicht. Vor allem auf die Straßen, die noch kommen würden. Da ich bereits seit Italien gefahren bin, war jetzt wieder Zeit für einen Fahrerwechsel. Außerdem wollte ich meinem Freund nicht die Gelegenheit nehmen, diese Kurven zu fahren! Auch wenn es bedeuten würde, dass ich Blut und Wasser schwitzen würde. Nicht weil er nicht fahren kann, sondern weil zu viele andere nicht fahren können (siehe unser Unfall am ersten Tag). Es gibt zwar auch ein Video von der Abfahrt, aber das wurde nur mit meiner Canon gemacht und ist entsprechend verwackelt. Mit eine Dashcam wäre da bestimmt ein richtig tolles video draus geworden.


Zurück nach Italien
Von Maloja aus war es nicht mehr weit bis zur Grenze. Allerdings hatten wir auf der Straße etwas Stau. Ein Tunnel war gesperrt und die Umgehung nur einspurig befahrbar. Geregelt wurde das über eine Ampelschaltung. Was uns die Schweizer in jedem Fall voraus haben, sind die Anzeigen über der Ampel, wie lange es noch rot ist. Ab 60 Sekunden wird runter gezählt. Wieso haben unsere Baustellenampeln sowas nicht?? Nach dem Tunnel war links im Flussbett ein riesen Trümmerfeld zu sehen. Ich habe mich gewundert, was die da machen. Es sah aus, als ob dort etwas abgerissen worden wäre. Und die Brücke zur Bundesstraße war auch gesperrt, wir mussten also noch etwas weiter auf der Umgehung bleiben.
Nach dem Urlaub, als von einem weiteren Steinrutsch in Bondo berichtet wurde, fiel auch ein Name, der mir so bekannt vor kam… Und tatsächlich, wir sind wirklich dort entlang gefahren, wo kurz vor unserem Urlaub und drei Tage nach unserer Durchfahrt schwere Murenabgänge das Dorf bedroht und sogar Menschenleben gekostet haben. Dass ich während der Fahrt da nicht drauf gekommen bin… Aber in den Nachrichten ist alles so weit weg, jetzt waren direkt neben dran…



Hinter der Grenze wurde die Strecke leider immer unschöner. Zunächst ging es noch vorbei am See und durch idyllische Dörfer. Doch das änderte sich schon bald. Fast 20 Kilometer wurden wir neben dem Comersee durch Tunnel geführt, bevor wir das Ballungsgebiet rund um Mailand und schließlich auch die Stadtgrenze erreichten. Bei der Einfahrt fing es schon langsam an zu dämmern, es war ja auch schon fast 20 Uhr. Aber unser Hotel war ja gebucht und das Navi kannte sich aus. So haben wir nach einer sehr langen Fahrt endlich unser Hotel gefunden. Nach einem sehr späten Abendessen sind wir auch ins Bett gefallen und haben sehr gut geschlafen.

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Und was wir alles Mailand gemacht und nicht gemacht haben, das verrate ich euch in Kürze! Und falls ihr meine bisherigen Berichte verpasst habt, findet ihr sie hier:
Tag 1
Tag 2 (Teil 1)
Tag 2 (Teil 2)
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Roadtrip mit Hindernissen – Wieder auf Tour
Willkommen zum zweiten Teil meines Roadtrip-Berichts! Falls ihr den ersten verpasst habt, klickt einfach HIER. Unser Roadtrip ist ja leider nicht besonders gut gestartet. Das Hotel, in dem wir untergekommen sind, war leider ein absoluter Graus. Zwei Einzelzimmer, verbunden durchs Bad. Die Matratzen durchgelegen und alt, tote Insekten im Zimmer. Aber immerhin war es trocken. Draußen hat es angefangen zu gewittern. Schlafen konnten wir trotzdem etwas.
Horrtrip Teil 2 – oder: Wie bekommt man einen Mietwagen
Nach der nicht ganz so erholsamen Nacht hat mein Freund am nächsten Morgen das Internet abgegrast und es doch irgendwie geschafft, einen Mietwagen ausfindig zu machen. Bei Sixt in Rosenheim, verfügbar ab 12 Uhr. Das war ja nur schlappe 35km entfernt. Laufen war also nicht drin und Busse fuhren durch das Kaff gefühlt nur einmal im Monat. Der nette Herr vom Vorabend, der eigentlich versprochen hatte, uns nach Rosenheim zu bringen, hatte schon ausgecheckt, obwohl wir eigentlich zum Frühstücken verabredet waren. Egal, wozu gibt es Taxis. Also an der Rezeption gefragt, ob man uns eines besorgen könnte. Da es noch früh war, lief das auch überraschenderweise total problemlos.

Das Auschecken war auch kein Thema, denn am Abend vorher haben wir den ADAC noch erreicht und um eine Kostenübernahme für das Hotel gebeten. Im Grunde hätten wir das vermutlich auch bei der gegnerischen Versicherung einreichen können, aber ich wollte einfach sicher sein. Unser in Österreich gebuchtes Hotel mussten wir abends noch informieren, dass wir nicht kommen würden. Ein Storno war natürlich um 20 Uhr auch nicht mehr möglich. Hätten wir um 15 Uhr gewusst, dass wir nicht kommen können, wäre es vielleicht noch anders gelaufen, aber so?
Nach all dem Theater war ich ganz überrascht, dass das Taxi pünktlich kam. Sollte ab jetzt doch alles gut werden? Der Taxifahrer, ein netter älterer Herr, wusste sofort, wo es hin sollte, als wir ihm sagten, „Sixt in Rosenheim“. Scheinbar musste er doch öfter Leute dort hin fahren. Auf der Autobahn war Stau. Klar, was sonst. Wieso sollte sie auch frei sein. Aber unser Fahrer kannte das alles schon und ist eine Nebenstrecke gefahren. Während der Fahrt hat er uns viel erzählt über die Touristen, die mittlerweile in Scharen kommen, über Gemeinden, die sich bei der Autobahnsanierung nicht absprachen und mal eben gleichzeitig zwei Brücken sperren und den vielen Verkehr dort. Und auch darüber, dass viele Zeitungen heute nichts mehr publizieren, was irgendwie kritisch gegen die Gemeinde oder gegen die Regierung ist.

Die Fahrt dauerte zwar eine Stunde, aber wir haben uns so gut unterhalten, dass es uns viel kürzer vorkam. um 11:30 Uhr waren wir dann auch schon bei Sixt in Rosenheim. Früher als geplant. Dann würde es ja um so zügiger weitergehen. Der Tag war so gut gestartet, was sollte denn da bitte noch schief gehen? Im Grunde nichts, außer dass unser gebuchtes Auto nicht verfügbar war. Auf das mussten wir echt noch zwei Stunden warten. Dazu war die Dame von Sixt total unfreundlich. Als ob es unsere Schuld wäre, dass die Buchungsbestätigung für 12 Uhr falsch war. Da hätte jeder vernünftige Service-Mitarbeiter sich kurz für die schlechte Programmierung entschuldigt und sein Bedauern ausgedrückt.

Aber gut, dann eben nicht. Wir mussten also an einem Sonntag in Rosenheim zwei Stunden totschlagen. Zum Glück war nicht weit weg ein Mömax, bei dem wir eine Kleinigkeit gegessen und etwas getrunken haben. Einen Packesel hatten wir nicht, und bei der Hitze mit dem ganzen Gepäck durch die Gegend latschen wollten wir auch nicht. So gegen 13:30 kam dann auch endlich der Anruf, unser Auto sei da. Bis wir zurück an der Station waren, den Wagen inspiziert hatten und den Innenraum nochmal haben reinigen lassen, sind wir auch endlich losgefahren.
Endlich geht der Roadtrip weiter!
Noch kurz zur Bank, eine Tankstelle gesucht, an der man eine Vignette kaufen kann (unsere war ja leider schon im verunfallten Wagen angeklebt) und endlich wieder los, Roadtrip der zweite Versuch! Wieder größtenteils über Landstraße sind wir bei Kufstein über die Grenze gefahren. Von dort ging es über die 171. 173 und 178 bis St. Johann in Tirol und weiter über Saalfelden am Steinernen Meer bis Fusch an der Großglocknerstraße. Unterwegs habe ich dann endlich wieder Fotos machen können. Die meisten sind während der Fahrt entstanden, da wir ja spät dran waren, konnten wir nicht so oft anhalten um die wunderschöne Landschaft zu genießen.
Von Fusch aus sind wir weiter bis zur Mautstation, wo wir noch eine kurze Rast eingelegt haben. Ursprünglich war geplant, noch vor der Mautstation zu übernachten und dann morgens nach dem Frühstück loszufahren und öfter anzuhalten und spazieren zu gehen. Also was tun? Den Roadtrip wie geplant weiterführen und mehr Zeit in Mailand haben, oder doch eine Nacht länger in Österreich bleiben?
Wie wir uns schließlich entschieden haben und ob wir die Entscheidung bereut haben, das erfahrt ihr in meinem nächsten Beitrag!
Roadtrip mit Hindernissen – Tag 1: Der Unfall
Seit 10 Jahren hatten mein Freund und ich keinen gemeinsamen Urlaub mehr. Er hatte mich damals in Japan besucht, aber selbst das kann man ja kaum Urlaub nennen. Mit einer Freundin war ich 2009 in der Türkei. Danach haben wir die Freizeit meistens wegen Geldmangel daheim verbracht. Später, als wir nach Stuttgart gezogen sind, wollten wir im Urlaub die Familie besuchen oder einfach daheim ausruhen und Liegengebliebenes aufarbeiten. Aber dieses Jahr sollten es wenigstens 5 gemeinsame Tage Urlaub werden!
Geplant war auf jeden Fall zunächst die Großglocknerhochalpenstraße zu befahren. Mit dem Cabrio würde das vermutlich ohnehin das absolute Highlight unsere Reise werden! Also bin ich Freitag noch zum ADAC und habe dort die Vignette für Österreich gekauft und dazu den Gutschein, um die Hochalpenstraße rund 5€ billiger befahren zu dürfen. Am Samstagmorgen wollte mein Freund dann unbedingt noch ein Hotel buchen, ich hätte ja erst vor Ort geschaut, wo wir bleiben, wo es uns gefällt und was es dort so gibt. Aber gut, für etwas über 100€ gab es dann ja doch noch ein hübsches Zimmerchen nicht weit von der Mautstation entfernt. Und da es ein Roadtrip werden sollte, kam es ja auch nicht auf 5 Kilometer mehr oder weniger an.
Roadtrip – endlich geht es los!
Um kurz nach 8 Uhr, das Auto war bereits vom Vorabend gepackt, sind wir gemütlich losgefahren. Das Wetter war super, die Straßen bis München frei. Bei München sind wir dann von der Autobahn abgefahren, da das Navi Stau gemeldet hat. Die Landschaft war schon sehr schön und wurde immer schöner, je näher wir den Bergen kamen. Langsam hat sich bei uns das Urlaubsfeeling breit gemacht. Sommer, Sonne, grüne Wiesen und Wälder so weit das Auge reicht und am Horizont schon die Alpen, die mit jedem Kilometer näher kamen. Und was auch immer man im Ernst oder Scherz über die Bayern sagt, eines muss man ihnen lassen: Sie wissen wie man Straßen baut! Kaum Schlaglöcher, alles supergut gepflegt. Ideal also für unser Cabrio!
Gegen 12 Uhr wurde es uns langsam aber zu warm. Deshalb haben wir in einem Dorf angehalten, uns mit Sonnencreme eingeschmiert und ein erfrischendes Eis gegessen. Außerdem sollte man ja ohnehin öfter eine kurze Pause einlegen und sich die Beine vertreten. Zum Ende der Pause habe ich meine Kamera aus dem Kofferraum geholt und angefangen, während der Fahrt Fotos zu machen. Natürlich sind sie nicht so perfekt geworden wie sie hätten werden können, aber wenn wir an jedem Gänseblümchen angehalten hätten, wären wir vermutlich immer noch nicht an der Grenze.
Katastrophenalarm!
Kurz nach Rosenheim führte unser Weg wieder für einige Kilometer auf die Autobahn. Aber nicht lange. Schließlich macht Autobahn fahren keinen Spaß und der nächste Stau wäre eh zu erwarten gewesen. Am Chiemsee haben wir wieder auf die Bundesstraße gewechselt. Der B307 folgend wollten wir bei Kössen über die Grenze fahren. Wollten, denn daraus wurde nichts mehr. Wenige Meter nach Schlechen im Kreis Grassau kam uns eine Gruppe Fahrradfahrer entgegen. Und ein Mercedes, der noch unbedingt überholen wollte, obwohl ganz klar zu sehen war, dass wir zu nah dran sind und es keine Möglichkeit für uns gab, nach rechts auszuweichen. Den 3 Meter tiefen Graben wollten wir nämlich nicht runterfahren!
Dank einer Vollbremsung, sehr guten Bremsen und den besten Reifen, die für das Auto erhältlich waren, ist es zum Glück nicht zu einem Frontalzusammenstoß gekommen. Allerdings war der VW Bus nicht mit auch nur annähernd so guten Bremsen und Reifen ausgestattet! Wenige Augenblicke also nachdem mein Freund den Wagen zum Stillstand gebracht hatte, verspürten wir einen Ruck und hörten einen Knall. Da war klar, dass unser Roadtrip vorbei war, bevor er richtig angefangen hatte… Übrigens war es gerade etwa 13:40 Uhr.
Der Schaden war beträchtlich, aber zum Glück nur am Auto, uns und auch dem Hintermann ist nichts passiert. Ich habe sofort die Radfahrer gerufen, die den Unfall mitbekommen haben und ohnehin schon stehen geblieben sind. Die Polizei war nach rund 30 Minuten da, der Abschlepper nur etwa 5 MInuten später. Dank der Zeugenaussage der Fahrradfahrer und auch der Aussage des Hintermannes, war die Sachlage ganz schnell geklärt und unser Auto konnte verladen werden. Natürlich traf uns keine Schuld, der Hintermann hat einfach nicht genug Abstand gehalten. Dennoch haben wir uns geärgert, dass der eigentliche Unfallverursacher einfach abgehauen ist, obwohl er mitbekommen hat, dass er einen Unfall verursacht hat! Richtig assi der Typ! Gut, für uns spielt es im Grunde keine Rolle, aber trotzdem geht so ein Verhalten gar nicht! Hoffentlich hat der Typ nachts nen Motorschaden, 10km vom nächsten Ort entfernt und sein Handyakku leer!
Keiner kann oder will helfen!
Angekommen an der ADAC-Station dachten wir, es würde bald weitergehen, immerhin sind wir ADAC-Plus Mitglieder und der ADAC sorgt schon für unsere Mobilität. Ja ne. Wir sollten selber nen Mietwagen organisieren, weil wir dann länger Anspruch hätten. Der ADAC stellt den Wagen nur für 7 Tage und auch nicht in unserer Fahrzeugklasse. So nett der Typ auch war, der uns abgeschleppt hat, wirklich geholfen hat er uns danach nicht mehr. Und seine Kollegen noch viel weniger. Wir durften auch nicht das Festnetztelefon benutzen, obwohl der Handyempfang megaschlecht war! Gnädigerweise wurde uns wenigstens gestattet, die Handys aufzuladen.
Wir haben alle Autovermietungen angerufen, die es in Rosenheim und Umgebung gibt. Mehrmals. Natürlich sind wir jedes Mal in irgendeiner Warteschleife gelandet. Die Mitarbeiter wollten uns dann verbinden, weil das ja ein Versicherungsfall ist. „Warten Sie, ich verbinde Sie dafür nach Hamburg“ – Warten – „Tuttuttut“. Wieder angerufen. „Oh, das tut mir leid, hier, ich gebe Ihnen die direkte Durchwahl und verbinde Sie nochmal“ – „Halt, bitte wa…“ – „Bitte wählen Sie Ihr Anliegen: Wenn Sie einen Unfall mit einem unserer Fahrzeuge hatten, wählen Sie die 1, für Sonstiges die 3, für …“ – „3“ Dann stelle sich heraus, dass wir statt in Hamburg in Berlin gelandet sind! Es ist uns nicht einmal gelungen, mit der richtigen Abteilung zu sprechen! Das ganze war wie bei Asterix und Obelix, die den Passierschein A38 brauchten:
Wir haben auch versucht, von der Versicherung Auskunft zu bekommen, bis zu welchem Betrag wir denn einen Mietwagen nehmen könnten (Eigentlich ist es ja eine Stufe unter der des verunfallten Fahrzeugs), aber da wurde uns nur gesagt, der Wagen wäre nicht mehr versichert (WTF???). Also wieder versucht, über den ADAC einen Mietwagen zu bekommen. „Wir verbinden Sie nach München“ – „Da geht keiner ran, wir sind bereits dreimal aus der Warteschlange geflogen“ – „Ja, es gab heute viele Unfälle“. Aha. Deshalb lässt man seine Mitglieder irgendwo in der Pampas stehen? Vom ADAC hätten wir wirklich mehr erwartet!
Das Grauen nimmt kein Ende
Irgendwann lagen bei mir die Nerven blank. Denn mittlerweile war das Büro geschlossen, es dämmerte und in der Ferne zog ein Gewitter auf. Unser Gepäck war auch noch im Auto, der Wagen stand aber in einer abgeschlossenen Garage. Der nächste Notdienstmitarbeiter, der aufkreuzte, musste uns erst einmal das Tor öffnen, damit wir wenigstens an unser Gepäck kamen. Eine Nachbarin, die ich dann irgendwann nach dem nächstgelegenen Hotel gefragt habe, hat uns kurzerhand direkt hingefahren. Mein Freund hatte da auch angerufen, es gab auch noch ein freies Zimmer. Puh, immerhin mussten wir nicht im Warteraum übernachten.
Im Hotel angekommen haben wir zwei Einzelzimmer, die über das Bad verbunden waren, bekommen. Das Hotel war leider nicht sehr gut, dreckig, es gab kein Restaurant, die Betten total durchgelegen und unbequem. Mein Freund hat seine Matratze kurzerhand einfach neben meinem Bett auf den Boden gelegt. So konnten wir wenigstens in einem Raum schlafen. An dem Abend haben wir auch noch einen netten Herren aus Böblingen kennengelernt, der uns zum nächstgelegenen Lokal gefahren hat, damit wir noch etwas zu Essen bekommen. Außer Frühstück und Eis hatten wir an dem Tag ja nichts. Das Essen war aber nicht so berauschend und irgendwie hatte ich auch nicht viel Hunger. Wir sind also bald wieder zurück ins Hotel und haben versucht, wenigstens etwas Schlaf zu bekommen…
Ich möchte euch an dieser Stelle noch einmal eindringlichst darauf hinweisen, dass jeder noch so gute Fahrer unverschuldet in eine gefährliche Situation kommen kann! Deshalb macht bitte unbedingt ein Fahrsicherheitstraining, ganz besonders, wenn ihr (oder eure Liebsten!) viel fahrt oder vor habt, im Ausland zu fahren, wo die Regeln andere sind als in Deutschland und die Straßen möglicherweise auch nicht so gut. Das gibt euch eine gewisse Sicherheit in ungewohnten Situationen, besonders, wenn das Training mit dem Fahrzeug stattgefunden hat, mit dem ihr reisen wollt. Achtet auch immer darauf, die bestmöglichen Reifen zu kaufen, nehmt keinen Billigschrott! Die Reifen sind das einzige, was euer Auto mit der Straße verbindet, es gibt keinen Anker oder Rettungsschirm! Und eure Bremsen sollten auch gut sein. Im Nachhinein sind wir froh, so viel Geld für Reifen ausgegeben zu haben. Drei oder vier Meter mehr Bremsweg und es hätte ganz anders ausgehen können!
Tja, das war er also, unser erster Urlaubstag. Wer mir auf Facebook oder Instagram folgt, der weiß natürlich, dass wir den Roadtrip noch fortsetzen konnten. Aber bis dahin gab es noch einige Hindernisse zu überwinden. Doch davon berichte ich euch in meinem nächsten Beitrag! Dann gibt es auch mehr Bilder. Da der erste Tag so früh und so abrupt endete, habe ich natürlich kaum Fotos machen können.
Hattet ihr auch schon so einen Horrorstart in den Urlaub? Oder habt ihr einen Roadtrip gemacht, der besser lief als unserer? Erzählt mir doch in den Kommentaren davon!